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# taz.de -- Hamburgs Olympia-Bewerbung: Umweltschützer uneins
> Hamburgs Bewerbung als Olympia-Austragungsort spaltet die Umweltverbände
> in Befürworter und Kritiker. Dem Nabu droht eine stürmische Debatte.
Bild: Wunsch- oder Wahnvorstellung? Olympia-Spektakel in Hamburg 2024
Hamburg taz | Das dürfte eine stürmische Sitzung werden am Donnerstagabend
beim Naturschutzbund (Nabu) in Hamburg. Wenn sich der erweiterte Vorstand
im Nabu-Haus im Stadtteil Borgfelde trifft, geht es einzig um die Postion
des mitgliederstärksten Hamburger Umweltverbandes zur Olympiabewerbung für
die Spiele 2024. „Es gibt da unterschiedliche Meinungen“, räumt der
Vereinsvorsitzende Alexander Porschke ein.
Der ehemalige grüne Umweltsenator Hamburgs hatte sich am Dienstag weit
vorgewagt. Im Rathaus unterschrieb er zusammen mit Bürgermeister Olaf
Scholz (SPD) eine Erklärung für nachhaltige Olympische Spiele an der Elbe.
„Das könnte im Vorstand auch anders gesehen werden“, so Porschke. Eine
Niederlage erwarte er aber nicht.
Der rot-grüne Senat, der Zukunftsrat, der Deutsche Olympische Sportbund und
der Nabu vereinbarten eine Erklärung: Wenn Hamburg den Zuschlag für 2024
bekommen sollte, wollen sie eng zusammenarbeiten, um eine ökologische,
soziale und ökonomische Nachhaltigkeit der Spiele sicherzustellen. Jetzt
sei es möglich, „ökologische Defizite nicht nur zu benennen, sondern
wirkungsvoll zu ihrer Beseitigung beizutragen“, so Porschke.
Er habe diesen Schritt „gut abgewogen“, erklärt Porschke. Solche
weitreichenden Zugeständnisse bekäme man vom Senat nur vor dem Referendum
am 29. November, wenn Hamburgs BürgerInnen über die Bewerbung befinden.
Später sei Ähnliches nicht mehr zu erwarten „wenn der nach einem Erfolg der
Abstimmung freie Hand hat“, glaubt Porschke. „Wir haben diese Chance
gewahrt, damit es nicht bei hohlen Versprechungen bleibt.“ Welche
Empfehlung der Nabu für das Referendum ausspreche, werden davon unberührt
am Donnerstagabend entschieden.
Genau andersherum interpretiert der zweite große Ökoverband, der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Lage. „Wir haben die
Einladung zu der Erklärung abgelehnt“, sagt Paul Schmid,
Vize-Geschäftsführer des Hamburger Landesverbands. „Wir unterschreiben
nichts vor einem Referendum“, das würde sonst als „verkapptes Ja zu
Olympia“ interpretiert werden. Zudem gehe die Erklärung nicht über das
geltende Naturschutzrecht hinaus.
Der BUND hatte in der vorigen Woche offiziell empfohlen, beim Referendum
mit Nein zu stimmen. Besonders problematisch seien die Fragen von
Luftreinhaltung, Klimaschutz und Flächenverbrauch einzustufen. Das
Olympiakonzept sei voller unverbindlicher Absichtserklärungen „und die
wenigen konkreten Zielvorgaben wie 50 Prozent Ökolebensmittel bei der
Verpflegung während der Spiele oder 25 Prozent Radverkehr sind nicht
ambitioniert“, monierte der BUND.
Von einer Spaltung der Umweltgruppen wollen indes weder Nabu noch BUND
sprechen und das Verhalten des jeweils anderen „nicht bewerten“.
21 Oct 2015
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Nolympia
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Nabu
Nachhaltigkeit
CO2-Emissionen
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