| # taz.de -- Abstimmung im griechischen Parlament: Tsipras gewinnt Vertrauensfra… | |
| > Die Koalitionsregierung stimmte geschlossen für den griechischen | |
| > Ministerpräsidenten. Es war die erste Vertrauensabstimmung seit der | |
| > Neuwahl im September. | |
| Bild: Kann man diesem Mann vertrauen? 155 Abgeordnete finden: Ja. | |
| Athen dpa | Das Parlament in Athen hat Ministerpräsident Alexis Tsipras gut | |
| zwei Wochen nach seinem Wahlsieg am frühen Donnerstagmorgen erwartungsgemäß | |
| das Vertrauen ausgesprochen. | |
| Alle 155 Abgeordneten der Links-Rechts-Koalitionsregierung von Tsipras | |
| Linkspartei Syriza und der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen | |
| Griechen (Anel) gaben ihm in namentlicher Abstimmung ihre Stimme. 144 | |
| Abgeordnete stimmten mit „Nein“. Ein Abgeordneter war abwesend, teilte das | |
| Parlamentspräsidium nach einer dreitägigen Debatte mit. Damit wurde die | |
| absolute Mehrheit im Parlament mit 300 Sitzen erreicht und die Regierung | |
| Tsipras hat das Vertrauen des Parlamentes, hieß es. | |
| Tsipras hatte in seiner Regierungserklärung eine rasche Umsetzung der von | |
| den Geldgebern geforderten Reformen versprochen. Er machte dabei keinen | |
| Hehl daraus, dass den Griechen schwierige Zeiten bevorstehen. „Wir müssen | |
| die Zähne zusammenbeißen“, sagte er. Sein Ziel sei, – nach der Erfüllung | |
| der mit den Gläubigern vereinbarten Auflagen – mit ihnen über eine | |
| Umstrukturierung der Schulden zu sprechen, die griechischen Banken zu | |
| rekapitalisieren und Investitionen ins Land zu holen, erklärte Tsipras am | |
| Mittwochabend. | |
| Er warf der Opposition vor, ihn nur zu kritisieren und keine Vorschläge zu | |
| machen. „Ich habe keine Vorschläge seitens der Opposition gehört. Sie haben | |
| uns nicht gesagt, welche Ihre Vision ist, wie das Land aus der Krise | |
| herauskommen soll“, monierte Tsipras. | |
| ## Opposition kritisiert „linkes Programm“ | |
| Der Chef der stärksten griechischen Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND), | |
| Evangelos Meimarakis, kritisierte die programmatischen Erklärungen der | |
| neuen Links-Rechts-Regierung von Alexis Tsipras. „Der Winter, der kommt, | |
| wird hart sein. Vielleicht wird er der härteste der letzten Jahre sein“, | |
| sagte Meimarakis vor der Abstimmung. Er warf Tsipras vor, neue Steuern in | |
| Höhe von 6,4 Milliarden Euro zu planen. Dabei würden vor allem Rentner und | |
| Arbeitnehmer belastet, meinte Meimarakis. „Ist das Ihr linkes Programm?“ | |
| Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Euklid Tsakalotos zeige, dass die | |
| Wirtschaft weiter schrumpfen und die Arbeitslosigkeit weiter steigen werde. | |
| Die konservative Nea Dimokratia werde zwar weiter alle Reformen und | |
| Privatisierungen unterstützen. „Neue Steuern aber nicht“, sagte Meimarakis. | |
| Deswegen werde seine Partei der Regierung nicht das Vertrauen aussprechen. | |
| Auch alle anderen Parteien kritisierten das Regierungsprogramm. | |
| Finanzminister Tsakalotos legte dem Parlament parallel zur | |
| Regierungserklärung einen Entwurf des Haushaltes vor. Die Schulden des | |
| griechischen Staates sollen im nächsten Jahr auf 333,5 Milliarden Euro | |
| steigen, das wären 192,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP). Zum | |
| Vergleich: Ende 2015 sollen die Schulden 315,8 Milliarden Euro betragen | |
| (181,8 Prozent des BIP). Die Arbeitslosigkeit soll 2016 mit 25,8 Prozent | |
| weiter extrem hoch bleiben. Der Entwurf muss noch mit den Geldgebern der EU | |
| abgestimmt werden. | |
| 8 Oct 2015 | |
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