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# taz.de -- Abgasskandal um VW: Hier stinkt‘s gewaltig
> Gegen Winterkorn läuft doch kein Ermittlungsverfahren. Australien kündigt
> Strafzahlungen in Millionenhöhe an. Andere Automarken stinken auch.
Bild: Egal welche Marke: Es stinkt gewaltig aus allen Rohren.
Wolfsburg dpa/rtr/taz | Die Staatsanwaltschaft Braunschweig führt entgegen
früheren Angaben der Behörde derzeit kein formelles Ermittlungsverfahren
gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn. Zugleich bedauerte die
Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung am Donnerstag die Irritationen über
ihre Angaben zu dem Verfahren. Es sei auf Grundlage mehrerer Anzeigen zwar
ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Gegen Winterkorn werde aber
derzeit erst ein Anfangsverdacht geprüft. „Ein formelles
Ermittlungsverfahren wird gegen Prof. Dr. Winterkorn gegenwärtig nicht
geführt“, heißt es in der Erklärung.
„Sofern dieser Eindruck entstanden ist, bedauert die Staatsanwaltschaft
Braunschweig dies sowie die Irritationen, welche die Pressemitteilungen in
diesem Zusammenhang hervorgerufen haben“. Am Montag hatte die für
Wirtschaftsstrafsachen zuständige Behörde in einer Erklärung betont, nach
mehreren Strafanzeigen sei ein entsprechendes Verfahren gegen den Manager
eingeleitet worden.
Volkswagen muss wegen des Abgas-Skandals auch in Australien mit
Strafzahlungen rechnen. Diese könnten sich auf umgerechnet mehrere
Millionen Euro belaufen, kündigte die australische Wettbewerbsbehörde ACCC
am Donnerstag an. Dies wäre der Fall, wenn der deutsche Autobauer
australische Verbraucher getäuscht habe. Das Unternehmen müsse nun
klarstellen, ob es Autos in Australien verkauft habe, die mit der Software
zur Manipulation von Abgas-Werten ausgestattet gewesen seien. Diese sei in
Australien explizit verboten.
Das australische Verbraucherrecht erlaubt Strafzahlungen von umgerechnet
bis zu 690.000 Euro je Verstoß. Die australische Volkswagen-Tochter hat
mitgeteilt, weiterhin auf Anweisungen aus Wolfsburg zu warten.
Massive Geldbußen drohen VW auch in den USA. Dort könnten wegen der
Manipulation von Abgas-Werten bei zahlreichen Diesel-Fahrzeugen bis zu rund
16 Milliarden Euro fällig werden. Europas größter Autokonzern hat bereits
zugegeben, Dieselautos mit der entsprechenden Software ausgestattet zu
haben.
Nachforschungen des ADAC ergaben, dass auch andere Automarken gegen
Abgasregelungen verstoßen haben. Renault, Nissan, Hyundai, Citroen, Fiat,
Volvo und andere Hersteller sollen bis zu zehn mal mehr Stickoxid-Ausstoß
aufweisen, als EU-Tests bisher nachwiesen. Der ADAC verwendete für seine
Prüfungen ein Testverfahren der UN, das als ausführlicher und näher an
realen Fahrbedingungen gilt. Sie soll in der EU erst 2017 eingeführt
werden.
1 Oct 2015
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Alexander Dobrindt
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