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# taz.de -- Angriffe auf Journalisten bei Pegida: Mit der Faust ins Gesicht
> Die fremdenfeindlichen Bewegungen Pegida in Dresden und Legida in Leipzig
> erhalten wieder Zulauf. Es kommt auch zu Übergriffen auf Journalisten.
Bild: Geht das schon wieder los? Plakate vor der Frauenkirche in Dresden am 14.…
DRESDEN dpa/epd | Bei einer Kundgebung der fremdenfeindlichen
Pegida-Bewegung sind am Montagabend in Dresden nach übereinstimmenden
Medienberichten Journalisten angegriffen worden. Wie die Dresdner Neuesten
Nachrichten und der MDR berichteten, erhielt ein Reporter einen Faustschlag
ins Gesicht, ein weiterer sei von einem Pegida-Anhänger getreten worden.
Die Täter seien anschließend in der johlenden Menge verschwunden. Beide
Journalisten wollten Anzeige erstatten, hieß es. Die Polizei nahm nach
Angaben eines Behördensprechers Ermittlungen auf.
Das Bündnis verzeichnete kurz vor dem ersten Jahrestag seiner Gründung
Mitte Oktober am Montagabend erneut Zulauf. Nach Schätzungen der Gruppe
Durchgezählt im Anschluss an den Demonstrationszug durch die Dresdner
Altstadt lag die Teilnehmerzahl zwischen 7.000 und 8.500. Medien waren bei
der Auftaktkundgebung zunächst von etwa 10.000 Pegida-Anhängern auf dem
Theaterplatz vor der Semperoper ausgegangen. Polizei und Stadt geben schon
seit Monaten keine Zahlen mehr bekannt.
Zu den Angriffen auf die Journalisten kam es den Berichten zufolge während
des Demonstrationszuges in Höhe des Sächsischen Landtags. Bei der
Kundgebung hatten Pegida-Chef Lutz Bachmann und der Schweizer
Rechtspopulist Ignaz Bearth Stimmung gegen Journalisten der sogenannten
„Lügenpresse“ sowie gegen Ausländer und Politiker gemacht.
Gegendemonstranten waren nicht zu sehen.
In Leipzig folgten am Montagabend etwa 700 Menschen einem Kundgebungsaufruf
des Anti-Islam-Bündnisses Legida. Das waren mehr als bei der letzten
Demonstration. Ein Statistik-Dozent der Universität Leipzig, der
Legida-Veranstaltungen beobachtet, vermerkte etwa 700 Demonstranten. Zu
Gegenkundgebungen fanden sich ebenfalls mehrere Hundert Menschen vorwiegend
aus dem linken Lager ein. Zwischenfälle wurden dort nicht gemeldet.
## Drohung gegen Aktivisten
Am Wochenende war ein Vertreter des Netzwerkes „Dresden für Alle“ massiv
bedroht worden. Unbekannte hätten den Sprecher Eric Hattke angerufen und
ihn und seine Familie in Angst versetzt, wie das Netzwerk am Montag
mitteilte. Hattke solle aufhören, sich für Ausländer einzusetzen, sonst
würde er nächste Woche „platt gemacht“. Das Netzwerk engagiert sich unter
anderem bei Demonstrationen gegen Rechtsextremisten und Pegida. Die
Dresdner Polizeidirektion bestätigte eine entsprechende Strafanzeige.
Hattke sei wiederholt beschimpft worden, teilte das Netzwerk weiter mit.
Außerdem seien Aussagen wir „Wir schießen durch Fenster“ und „Wir haben
hier Kameraden“ gefallen.
In Sachsen sind in den vergangenen Monaten immer wieder Menschen bedroht
worden, die sich für Flüchtlinge und gegen Rechtsextremismus einsetzen.
Darunter waren auch zahlreiche Kommunalpolitiker, etwa Leipzigs
Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).
Am vergangenen Wochenende wurde zudem das Bürgerbüro von Sachsens
stellvertretendem Ministerpräsidenten Martin Dulig (SPD) attackiert,
mehrere Scheiben wurden durch Pflastersteine zertrümmert.
29 Sep 2015
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