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# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> Der Pestbote wagnert, Sauer sucht Frau, Selbstohrfeigen – und wo ist
> eigentlich das Problem beim Zschäpe-Anwalt-wechsle-dich?
Bild: Im TV-Duell 2013 fetzte sich Peer Steinbrück noch mit Angela Merkel, jet…
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?
Friedrich Küppersbusch: Bayreuth: Merkel setzt sich durch.
Was wird besser in dieser?
Neu in der Loge: Sauer sucht Frau.
Wirtschaftsminister Gabriel war auf Produktpräsentation im Iran. Ist er mit
blutigen Händen zurückgekommen?
Siehe auch Steinmeier auf Kuba: Obama kocht, und hinterher kommt der
deutsche Kellner mit allerhand Köstlichkeiten auf dem Nachtischwägelchen
vorbei. Traditionell berufen sich Wirtschaftsminister auf die
Kontakter-Rolle. Wo es so viele Menschenrechtsaktivisten gibt, müsse es
auch einen Menschenrechtspassivisten geben. Zum Vergleich: Frankreich
federführte einen Krieg, innert dessen Libyen strukturell abgeschafft und
in einen andauernden Bürgerkrieg zerlegt wurde, um jedenfalls frühzeitig
Zugriff auf die dortigen Ölreserven zu bekommen. Dagegen wäre Gabriels
Schleimangriff eher peinlich als blutig und, pragmatisch gesehen, also
besser. Wäre. Wir fänden es nicht lustig, wenn Israel kompaktieren würde
mit einem Land, das das Existenzrecht Deutschlands bestritte. Umgekehrt
auch nicht. Wenn Gabriel glaubt, der Handel bringe Wandel in Irans Hass auf
Israel, muss er das vernehmlich dazusagen.
Beate und Serge Klarsfeld erhalten das Bundesverdienstkreuz: Wen müsste man
heute ohrfeigen, um in 47 Jahren einen Orden zu bekommen?
Ups, da laufen nun reichlich Leute unterohrfeigt herum. – Immerhin kann man
die Auszeichnung – Außenminister Westerwelle hatte sie 2010 noch
unterbunden – salopp übersetzen mit dem Klassiker „Ich könnte mich selbst
ohrfeigen“. Das hätte den Klarsfelds viel Ärger, eine Haftstrafe und ewige
Vorwürfe erspart. Und würde – Fluch des gute Schlages – nicht bis heute
überdecken, dass Beate und Serge Klarsfeld etwa bei den Naziverbrechern
Barbie, Lischka, Brunner eine Art freiberufliche Ermittlungsbehörde
bildeten. Und die deutsche Justiz beschämten. Lob in dem Falle an
Bundespräsident Gauck, Frau Klarsfeld hatte gegen ihn kandidiert für die
Linkspartei, und nun hat er das Beste draus gemacht.
Heer, Stahl und Sturm wollen Zschäpe nicht mehr. Zschäpe will Heer nicht
mehr. Geht der NSU-Prozess im Kleinkrieg unter?
Eine Angeklagte muss sich ihre Verteidigung frei wählen können. Ein Gericht
muss einen Prozess ungeachtet personeller Wechsel sachgerecht führen
können. Beide Prinzipien dienen der Wahrheitsfindung. Das komplette
bisherige Prozessgeschehen ist dokumentiert. Hat oder hätte ein neuer
Verteidiger zusätzliche Fragen oder Zeugen, kann das eingebracht werden. Wo
ist das Problem?
Bild-Kolumnist Franz Josef Wagner sorgt sich um die Kleinen, die von ihren
fettverbrennenden, Smoothie trinkenden Müttern in Hosenanzügen keinen
Gute-Nacht-Kuss mehr kriegen. Und Sie?
Es gebe „nichts Schöneres, als ein Baby, das schläft, zuzudecken. Es zu
küssen …“, wagnert der Pestbote. Lange hat die deutsche Autoindustrie es
versprochen – hier ist er: Der Drei-Liter-Autor. Die Vision, er beugte sich
solcherart lallend über den Wiegenrand, wirft die Frage nach den Gefahren
des Passivtrinkens gerade bei unseren Jüngsten auf. Kein Kind sollte so
etwas einatmen müssen. Danke, Bild.
Kleines Quiz: Von welchem Unionspolitiker stammt dieses Zitat: „Ich glaube,
sie macht das ganz ausgezeichnet – sie ist eine gute Kanzlerin.“
„Alberich, König des gleichnamigen Zwergengeschlechts“. Oder so ähnlich.
Nein, Thorsten Albig, der SPD-MP von Schleswig-Holstein, sieht die Lage
nüchtern und zieht die falschen Schlüsse. Dabei hilft ihm Peer Steinbrück,
der die Wahl 17 gleich drauf in BamS verloren gibt. Er muss es wissen.
Steinbrück hatte keinen Machtvorschlag 2013: „Wählt mich, und ich guck dann
mal“ ist ein sicheres Loserticket. Nun schließt er wieder Rot-Rot-Grün aus.
Richtig ist, dass die SPD als Sozialbeirat von Merkel Werbung für Merkel
macht. Als Programmkommission von Syriza würde sie sich besser auf eine
Konfrontation vorbereiten. Die Unangreifbare fügt sich grad mehr Schaden
selbst zu als irgendein Opponent. Also: Gegenprogramm erarbeiten und von
Schröder lernen: „Danke, Angela, es reicht!“ Wechselstimmung binnen zwei
Jahren hinzubekommen wird hart genug.
„Kepler-452b“, löst das bei Ihnen was aus?
Die Reise dorthin würde nur knapp 30 Millionen Erdenjahre dauern. Ich hab
‚ne Bahncard.
Und was macht die Borussia?
Pause. Und wenn es unschicklich sein mag: tut gut.
Fragen: AFRO & AW
26 Jul 2015
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
## TAGS
Torsten Albig
Peer Steinbrück
Schwerpunkt Angela Merkel
Borussia Dortmund
Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
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Schwerpunkt AfD
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