Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Migration und Flucht: „Spurwechsel“ muss möglich sein
> Es braucht mehr Flexibilität bei den Zugängen nach Deutschland.
> Flüchtlinge sollten nach Qualifikation in Deutschland auch arbeiten
> können.
Bild: Abschreckung gegen Asylsuchende? Zelte für Flüchtlinge in Hamburg.
Horst Seehofer fordert Zeltstädte zur Abschreckung, die Arbeitgeber wollen
mehr Jobchancen für Asylbewerber- die Fronten im Flüchtlingsstreit sind im
Moment durchaus komplex. Was wir brauchen, ist eine neue Flexibilität in
den Zugängen nach Deutschland.
Ohne Differenzierung bei den Asylbewerbern wird es dabei nicht gehen. Es
gibt gute Gründe, zu sagen, Leute nicht nur aus Serben, sondern auch aus
dem Kosovo und Albanien sollten nur ein beschleunigtes Asylverfahren
bekommen. Für diese Migranten müssen niedrigschwelligere Zugänge aus dem
Ausland in den deutschen Arbeitsmarkt geschaffen werden, ähnlich der
früheren „Anwerbung“ von Arbeitskräften in Südeuropa.
Flüchtlinge in Deutschland sollten jedoch die Möglichkeit des
„Spurwechsels“ bekommen, wie es auch die Arbeitgeber vorschlagen. Wer die
Voraussetzungen für eine Ausbildung erfüllt oder eine Qualifikation
mitbringt, muss schneller die Chance erhalten, in Deutschland arbeiten zu
können und damit vom Asylverfahren in die Arbeitsmigration wechseln zu
können.
Bleiben noch die vielen tausend Anderen, Flüchtlinge, die wegen geringer
Vorbildung hier nicht mal eben in den Jobmarkt zu integrieren sind. Hier
muss der originäre, der humanitäre Asylgrund greifen, den Leuten aus
Kriegs- und Kristenstaaten Schutz zu bieten, auch wenn sie nicht gleich
wirtschaftlich integrierbar sind. Das aber bedeutet: Ohne Differenzierung
nach Herkunftsländern, nach Vorgeschichte, wird es nicht gehen.
Das aber ist die hässliche Dimension der Asylpolitik, mit der Willkür
mancher Sachbearbeiter auf den Ämtern, den Notlügen mancher BewerberInnen.
Die Alternative dazu wäre die italienische Lösung: Man gibt den meisten
Leuten Asyl, aber eben keine Sozialleistung - sowas ist undenkbar in
Deutschland. Gerade in Ländern mit hoher Sozialleistung ist die Asylpolitik
ein besonders schmutziges Geschäft. Wer was anderes sagt, der lügt.
20 Jul 2015
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Schwerpunkt Flucht
Flüchtlinge
Einwanderung
Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Flüchtlinge
Migration
Einwanderer
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kolumne Ich meld mich: Kairo und anderswo
Herumirren in einer völlig fremden Stadt, kein Wort verstehen und nicht
einmal den Namen des eigenen Hotels wissen. Ein Alptraum.
HSV-Parkplatz und Flüchtlinge: Das Schweigen am Zaun
Der Hamburger Senat streitet mit dem Hamburger Sportverein um einen
Parkplatz. Es geht darum, wo Flüchtlinge leben dürfen.
EU-Innenminister zur Flüchtlingsquote: Erneut gescheitert
Wo sollen 60.000 Flüchtlinge in Europa unterkommen? Eine scheinbar einfache
Frage konnten die EU-Staaten erneut nicht beantworten.
Zugang zur Arbeit für Flüchtlinge: Arbeitsagentur will „Blue Card“
Für Asylbewerber ist die Jobsuche in Deutschland extrem schwierig. So
sitzen oft gut ausgebildete Flüchtlinge untätig in Heimen. Die
Arbeitsagentur will das ändern.
Forscher über Wirtschaftsmigration: „Migranten sind heute qualifizierter“
Wirtschaftsforscher Thomas Bauer über Belastungen, Chancen und
Zukunftsszenarien bei der Einwanderung von Flüchtlingen und Fachkräften.
Studie zur Bevölkerung: Einwanderung spaltet Deutschland
Einer neuen Studie zufolge sind die Deutschen zutiefst zwiegespalten, was
Einwanderung angeht. Junge Menschen sind aber mehrheitlich für erleichterte
Zuwanderung.
Kommentar Einwanderung: Die „Blue Card“ ist die Hoffnung
Die Bundesregierung möchte ausländischen Akademikern und Fachkräften die
Arbeit ermöglichen. Der Bedarf an Fachkräften ist dadurch noch nicht
gedeckt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.