# taz.de -- Kommentar Schäubles Griechenlandkurs: Der Sparfuchs kostet Milliar… | |
> Der Finanzminister treibt die Kosten für die Eurorettung permanent in die | |
> Höhe. Sein Rücktritt, mit dem er jüngst drohte, ist tatsächlich eine gute | |
> Idee. | |
Bild: Finanzminister Wolfgang Schäuble ist teuer für die Deutschen. | |
Finanzminister Schäuble hat dezent [1][mit seinem Rücktritt gedroht]. Das | |
ist eine gute Idee. Seine Demission würde nicht nur der Eurozone nutzen – | |
sondern auch Schäuble selbst. Als Finanzminister kann er jetzt nur noch | |
scheitern und seinen Nachruhm ruinieren. | |
Bisher ist Schäuble ein geachteter Politiker, der unter anderem die | |
deutsche Einheit verhandelt hat. Doch wenn er nicht bald abtritt, wird er | |
als ein ökonomisch ahnungsloser Finanzminister in die Geschichte eingehen, | |
der die Eurozone gesprengt hat. | |
Es ist durchaus denkbar, dass Schäuble selbst begriffen hat, dass er nur | |
noch verlieren kann. Denn das Ausland hilft kräftig nach, um ihn zu dieser | |
Erkenntnis zu zwingen. Am Donnerstag ist US-Finanzminister Jack Lew extra | |
nach Berlin gereist, um sich mit Schäuble zu treffen. Über das Gespräch | |
wurde nichts bekannt, aber es ist kein Geheimnis, dass die amerikanische | |
Regierung entsetzt darüber ist, wie leichtsinnig und ignorant der deutsche | |
Finanzminister agiert. | |
Die Deutschen sind zwar mehrheitlich begeistert von Schäuble, aber das | |
zeigt nur, dass die deutsche Regierung es versäumt hat, die Bürger über die | |
Eurokrise aufzuklären. Gute Politik ist nicht, einfach nur den ahnungslosen | |
Nationalismus der eigenen Wähler zu bedienen. | |
## Besonders fatal: das Gerede vom „Grexit“ | |
Schäuble ist teuer für die Deutschen. Der Finanzminister inszeniert sich | |
zwar als besserwisserischer Sparfuchs – aber tatsächlich treibt er die | |
Kosten der Eurorettung permanent in die Höhe. Schäuble hat bereits einen | |
Schaden von vielen Milliarden Euro angerichtet. | |
Besonders fatal ist, [2][dass er ständig vom „Grexit“ redet]. Also | |
investiert niemand in Griechenland, Touristen bleiben fern, und auch die | |
Kapitalverkehrskontrollen können nicht gelockert werden. Die Wirtschaft | |
schrumpft weiter, sodass neue Defizite auflaufen – die am Ende die Eurozone | |
begleichen muss. | |
Schäuble sollte gehen. Das ist die billigste Lösung – auch für ihn. | |
19 Jul 2015 | |
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[1] /Schaeuble-und-die-Griechenlandkrise/!5215287/ | |
[2] /Kommentar-Griechenland-Hilfe/!5211978/ | |
## AUTOREN | |
Ulrike Herrmann | |
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