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# taz.de -- Aktionstag im Kita-Tarifkonflikt: Zehntausende Erzieher demonstrier…
> Allein in Köln gingen 15.000 Menschen auf die Straße. In Hannover war
> Sigmar Gabriel zu Gast. Auch der schlechtere Lohn von Frauen war ein
> Thema.
Bild: Laut und bunt … naja, eher rot als bunt: Auch in Nürnberg wurde demon…
Köln/Hannover dpa | Im Kita-Tarifkonflikt haben die Erzieher und
Sozialarbeiter der Kommunen ihren Kampfeswillen demonstriert. Insgesamt
26.500 Erzieher, Sozialpädagogen und andere Beschäftigte gingen am Samstag
nach Gewerkschaftsangaben in Köln, Hannover, Nürnberg und Dresden für mehr
Lohn und Anerkennung auf die Straße. DGB-Chef Reiner Hoffmann forderte die
Arbeitgeber zu Bewegung in der laufenden Schlichtung auf. Erzieher und
Sozialarbeiter leisteten Tag für Tag Schwerstarbeit in einer sich
wandelnden Gesellschaft mit steigenden Ansprüchen und Erwartungen.
Finanziell wirke sich das trotz einer hoch qualifizierten Ausbildung nicht
aus. „Sie leisten verdammt viel und verdienen dafür viel zu wenig“, sagte
Hoffmann unter dem Beifall von rund 4.500 Teilnehmern einer zentralen
Kundgebung in Hannover. Er wies auf den hohen Rückhalt in der Gesellschaft
für die Erzieher und Pädagogen in Kitas und anderen kommunalen
Einrichtungen hin und auf die „sprudelnden Steuereinnahmen“, die eine
Aufwertung des Berufsstandes möglich machten.
SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel sah auch den Bund in der Pflicht:
Er müsse die Aufgaben, die er den Kommunen aufdrücke, mittragen. Dazu
gehöre auch die Leistung, die die Kommunen mit ihren Kitas und
Sozialeinrichtungen vorhalten müssten. Der Bund habe bereits begonnen,
Städte und Gemeinden bei den Kosten für die Unterbringung der Flüchtlinge
zu entlasten. Entweder Geld für Flüchtlinge oder eine anständige Bezahlung
der Erzieher – „diese Alternative darf nicht stattfinden“, sagte Gabriel.
Gerade den Kitas als der ersten Bildungseinrichtung im Leben der Kinder
komme eine hohe Bedeutung für die Chancengleichheit zu, betonte DGB-Chef
Hoffmann. „Alle Gewerkschaften im DGB zeigen heute Solidarität“, sagte er
mit Hinweis auf die Demonstrationen in den vier Städten.
Allein in Köln gingen nach DGB-Angaben 15.000 Menschen auf die Straße. Bei
einer Kundgebung auf dem Heumarkt sagte Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender
des Deutschen Gewerkschaftsbundes in NRW: „Es kann und darf nicht sein,
dass Frauen im Durchschnitt fast 20 Prozent weniger verdienen als Männer.“
In Hannover versammelten sich Demonstranten aus Bremen, Hannover, Peine und
anderen Orten mit Trillerpfeifen, Ratschen und Plakaten. In Nürnberg nahmen
laut Veranstalter 4.500 Beschäftigte aus Bayern und Baden-Württemberg an
einem Protestzug teil. In Dresden unterstrichen rund 2.500 Erzieher ihre
Kampfbereitschaft und forderten Kompromissbereitschaft von den kommunalen
Arbeitgebern.
Für die bundesweit 240.000 Beschäftigten fordern die Gewerkschaften im
Schnitt 10 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Nach fast vierwöchigem Streik in
kommunalen Kitas suchen nun Schlichter nach einer Lösung. Das
Schlichtungsverfahren dauert voraussichtlich bis zum 25. Juni. Sollten die
kommunalen Arbeitgeber kein vernünftiges Angebot für alle Berufsgruppen
vorlegen, drohen weitere Streiks.
13 Jun 2015
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