| # taz.de -- Annäherung zwischen USA und Kuba: Endlich nicht mehr Terrorist sein | |
| > Nach mehr als 30 Jahren nehmen die USA Kuba von ihrer Terrorliste. Kuba | |
| > freut sich. Eine Normalisierung der Beziehungen ist das aber nicht. | |
| Bild: Raúl Castro und Barack Obama beim Amerika-Gipfel in Panama-Stadt. | |
| Washington/Havanna afp/dpa | Kuba freut sich darüber, nach 33 Jahren nicht | |
| länger auf der US-Terrorliste zu stehen. Nun sei dem Land Gerechtigkeit | |
| widerfahren, schrieb die kommunistische Parteizeitung Granma am Samstag. | |
| Bislang hat sich die Regierung in Havanna noch nicht offiziell zu der | |
| historischen Entscheidung geäußert. Granma gilt allerdings als Sprachrohr | |
| der Führung um Präsident Raúl Castro. | |
| Am Freitag hatte US-Außenminister John Kerry endgültig entschieden, den | |
| Karibikstaat von der Staatenliste der Terrorunterstützer zu streichen. Der | |
| Schritt gilt als wichtige Etappe auf dem Weg zur Wiederaufnahme | |
| diplomatischer Beziehungen zwischen den bisherigen Erzfeinden. | |
| US-Präsident Barack Obama hatte den Kongress Mitte April über seine Absicht | |
| in Kenntnis gesetzt, den von der Kommunistischen Partei Kubas regierten | |
| Karibikstaat nicht mehr als „staatlichen Unterstützer von Terroristen“ zu | |
| führen. Nach 45 Tagen lief die Einspruchsfrist dagegen am Freitag ab. Die | |
| oppositionellen Republikaner, die den Senat und das Repräsentantenhaus | |
| kontrollieren, und Obamas Kurswechsel in der Kuba-Politik kritisieren, | |
| ließen die Frist verstreichen. | |
| In der Erklärung heißt es, die USA hegten zwar „erhebliche Bedenken und | |
| Meinungsverschiedenheiten gegen Kubas Politik und Aktionen“. Das sei aber | |
| nicht maßgeblich für die jetzige Entscheidung. | |
| ## Wirtschaftliche Blockaden sind immer noch in Kraft | |
| Kuba war 1982 zu Hochzeiten des Kalten Krieges unter dem damaligen | |
| US-Präsidenten Ronald Reagan unter anderem wegen seiner Unterstützung für | |
| Bewegungen wie die kolumbianische Farc-Guerilla oder die baskische | |
| Untergrundorganisation ETA auf die US-Terrorliste gekommen. Dadurch war | |
| Kuba unter anderem von Waffenlieferungen und Wirtschaftshilfen | |
| ausgeschlossen. Nach der Streichung Kubas stehen jetzt noch Iran, Syrien | |
| und der Sudan auf dem Index. | |
| Nach mehr als einem halben Jahrhundert ohne diplomatische Beziehungen | |
| hatten Obama und der kubanische Präsident Raúl Castro bei einem Telefonat | |
| im vergangenen Dezember eine Annäherung vereinbart. Seit Mitte Januar | |
| gelten bereits eine Reihe von Reise- und Handelserleichterungen. Anfang | |
| April waren beide Staatschefs beim Amerika-Gipfel in Panama-Stadt | |
| zusammengetroffen. Es war die erste offizielle Unterredung eines | |
| US-Präsidenten mit seinem kubanischen Kollegen seit der kubanischen | |
| Revolution von 1959. | |
| Doch die seit 1960 verhängten, 1962 unter Präsident John F. Kennedy zu | |
| einem Embargo ausgeweiteten und 1996 zu einer regelrechten Blockade | |
| verschärften US-Handelsbeschränkungen sind nach wie vor in Kraft. Komplett | |
| aufgehoben werden können sie nur mit Zustimmung des Kongresses. | |
| Castro hatte vor zwei Wochen erklärt, sobald Kuba von der Liste der | |
| Terror-Unterstützerstaaten genommen werde, könnten Botschafter für den | |
| jeweiligen Staat benannt werden. Derzeit haben beide Länder lediglich eine | |
| Interessenvertretung in Havanna und Washington. Die Wiederaufnahme der seit | |
| 1961 ausgesetzten diplomatischen Beziehungen können Castro zufolge dazu | |
| beitragen, die jahrzehntelange Eiszeit zu beenden. Eine wirkliche | |
| Normalisierung sei jedoch ein anderes Thema. | |
| 31 May 2015 | |
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