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# taz.de -- Pipelineleck in Kalifornien: 14 Kilometer langer Ölteppich
> Zehntausende Liter Öl fließen in den Pazifik. US-Marine und
> Umweltschützer versuchen, die Ausbreitung zweier Ölteppiche zu
> verhindern.
Bild: Refugio State Beach, 20. Mai: ein ölverschmierter Pelikan.
GOLETA ap/afp | Notfallteams der Marine und von Hilfsorganisationen
versuchen in Kalifornien einen 14,5 Kilometer langen Küstenstreifen am
Pazifik von Zehntausenden Litern Öl zu befreien. Arbeiter in
Schutzausrüstungen schaufelten am Mittwoch stinkende schwarze Ölflecken von
den Stränden, während Boote auf dem Wasser versuchten, zwei große
Ölteppiche an ihrem Ausbreiten zu hindern.
Das Öl war am Dienstagabend nach dem Bruch einer Pipeline zunächst in einen
Kanal und von dort aus in den Pazifik geflossen. Bis zu 400.000 Liter
traten laut Behördenschätzungen in der Folge aus. Etwa ein Fünftel davon,
rund 79.500 Liter, erreichte den Ozean. Die Pipeline war nahe Refugio State
Beach rund 35 Kilometer nordwestlich von Santa Barbara leckgeschlagen.
Mittlerweile ströme kein Öl mehr aus, teilte die Betreibergesellschaft
Plains All American Pipeline LP mit.
Zugleich äußerte das Unternehmen sein Bedauern über den Vorfall und
sicherte zu, sein „Möglichstes zu tun, um die Folgen für die Umwelt zu
begrenzen“. „Plains übernimmt die Verantwortung und zahlt für alles, das
mit diesem Austritt verbunden ist“, sagte ein Manager des Konzerns, Darren
Palmer. Wie hoch die Kosten für die Aufräumarbeiten sind, lässt sich
bislang nicht abschätzen.
Die Pipeline wurde laut Unternehmensangaben 1991 gebaut. Es habe zuvor
keine Probleme mit ihr gegeben. Als das Leck entdeckt wurde, flossen mehr
als 300.000 Liter pro Stunde durch die Leitung. Es dauerte drei Stunden, um
sie abzuschotten. Ermittler der Transportbehörde, die für die Sicherheit
der Ölpipelines zuständig ist, nahmen Untersuchungen zur Ursache des Lecks
auf.
## Tote Fische und Schalentiere
Unklar blieb zunächst, wie lange es dauern wird, den Küstenabschnitt zu
reinigen. Die nichtstaatliche Hilfsorganisation Clean Seas, die sich an der
ersten Säuberungsarbeiten beteiligte, hatte Schwierigkeiten mit ihren
Booten. Denn viel Öl treibe zu nah an der Küsten, teilte Jennifer Williams
von der Küstenwache mit.
Das Umweltschutzzentrum von Santa Barbara äußerte tiefe Sorge über die
vielen Walarten, die das Gebiet durchschwimmen. Auf Fotos waren unter
anderem Wale zu sehen, die nach dem Pipeline-Bruch nahe dem Ölfeld
schwammen. Biologen zählten an Stränden tote Fische und Schalentiere, zwei
ölverschmierte Pelikane wurden gefunden.
Am selben Küstenabschnitt hatte sich 1969 das bis dahin größte Ölunglück
der USA ereignet. Damals flossen Tausende Liter Öl von einer Bohrplattform
in das Meer, unzählige Seevögel und viele Meeressäuger starben. Nur die
Katastrophe um den Öltanker Exxon Valdez 1989 vor der Küste Alaskas und das
Leck der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko 2010 hatten noch
schlimmere Folgen.
21 May 2015
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