# taz.de -- Pipelinebruch in Kalifornien: 80.000 Liter Öl in Pazifik geströmt | |
> Stundenlang fließen tausende Liter Öl aus einer lecken US-Pipeline nahe | |
> Santa Barbara ins Meer. Umweltschützer fürchten um Wale und andere Tiere. | |
Bild: Verseuchte Bucht: Ölteppich nahe Goleta, Kalifornien. | |
GOLETA ap | Der Bruch einer Pipeline hat vor der Küste Kaliforniens einen | |
mehr als sechs Kilometer langen Ölteppich im Pazifik verursacht. Rund | |
80.000 Liter Öl seien in den Ozean gelangt und bildeten ein knapp 45 Meter | |
breites Ölfeld, teilten die Behörden am Dienstagabend mit. Die Pipeline war | |
nahe Refugio State Beach rund 35 Kilometer nordwestlich von Santa Barbara | |
leckgeschlagen. Sie wurde abgeschottet. | |
Bis zum Einbruch der Dunkelheit hatten die US-Marine und eine | |
Hilfsorganisation während erster Reinigungsarbeiten 3.200 Liter Öl | |
abgeschöpft. Ein Flug über das verseuchte Gebiet werde am Mittwoch mehr | |
Klarheit über die Ausmaße bringen, teilte die Küstenwache mit. | |
Die Betreibergesellschaft Plains All American Pipeline LP erklärte, sie | |
bedauere den Vorfall zutiefst. Man werde „alles Mögliche tun, um die Folgen | |
für die Umwelt zu begrenzen“, hieß es in einer Mitteilung. Das Öl war nach | |
Angaben der zuständigen Feuerschutzbehörde durch das Leck zunächst in einen | |
Kanal und von dort aus in den Ozean geflossen. Drei Stunden nach dem | |
Entdecken wurden die Leitung geschlossen und das Kanalbecken blockiert. | |
Unklar blieb zunächst, wie lange es dauern wird, den Küstenabschnitt zu | |
reinigen. Die nichtstaatliche Hilfsorganisation Clean Seas, die sich an der | |
ersten Säuberungsarbeiten beteiligte, hatte Schwierigkeiten mit ihren | |
Booten. Denn viel Öl treibe zu nah an der Küste, teilte Jennifer Williams | |
von der Küstenwache mit. | |
Es ist die größte Ölkatastrophe der vergangenen Jahre in der Gegend um | |
Santa Barbara, die für hohe Immobilienpreise bekannt ist. Das | |
Umweltschutzzentrum von Santa Barbara äußerte tiefe Sorge über die vielen | |
Walarten, die das Gebiet durchschwimmen. Allerdings gibt es vor der Küste | |
nach wie vor Bohrinseln, und immer wieder werden kleine Mengen etwa an Teer | |
angeschwemmt. | |
Am selben Küstenabschnitt hatte sich 1969 das bis dahin größte Ölunglück | |
der USA ereignet. Damals flossen Tausende Liter Öl von einer Bohrplattform | |
in das Meer, unzählige Seevögel und viele Meeressäuger starben. Nur die | |
Katastrophe um den Öltanker Exxon Valdez 1989 vor der Küste Alaskas und das | |
Leck der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko hatten noch | |
schlimmere Folgen. | |
20 May 2015 | |
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