| # taz.de -- Umweltschäden wegen Sandy: Millionen Liter Diesel laufen ins Meer | |
| > Während in New York die U-Bahn-Tunnel wieder freigepumpt werden, droht | |
| > eine Umweltkatastrophe. Der Inhalt eines Dieseltanks floss laut CNN in | |
| > den Atlantik. | |
| Bild: Den US-Bundesstaat New Jersey und dessen Küstenregionen traf der Hurrika… | |
| NEW YORK dpa/dapd | Aufräumen an der US-Ostküste: Nach der verheerenden | |
| Zerstörung durch Supersturm „Sandy“ suchen die Menschen in den betroffenen | |
| Gebieten den Weg zurück zur Normalität. Doch viele Schäden zeigten sich | |
| erst jetzt in ihrem Ausmaß. | |
| Überflutete U-Bahn-Tunnel in New York, massive Schäden an den Stromnetzen | |
| und zuletzt laut dem Sender CNN eine mögliche Umweltkatastrophe mit mehr | |
| als 1,1 Millionen Liter Diesel, die in New Jersey aus einem Tank | |
| ausgelaufen sein sollen. Die Zahl der Todesopfer stieg laut Behördenangaben | |
| vom Mittwochabend (Ortszeit) auf mindestens 72. | |
| Die öffentlichen Verkehrsmittel in New York sollten nach dem Wüten von | |
| Supersturm „Sandy“ am Donnerstag und Freitag umsonst zur Verfügung stehen. | |
| Damit solle der Straßenverkehr entlastet werden, sagte der Gouverneur des | |
| Staates New York, Andrew Cuomo, am Mittwochabend (Ortszeit). Drei von | |
| sieben überfluteten U-Bahn-Tunneln seien mittlerweile frei gepumpt worden. | |
| Zugleich schwor er die Menschen auf langwierigere Reparaturarbeiten ein. | |
| „Wir werden etwas Geduld und Toleranz benötigen“, sagte er. | |
| Die Wall Street nahm mithilfe von Notstromaggregaten den Handel wieder auf. | |
| Die drei wichtigsten Flughäfen sollten am Donnerstag wieder in Betrieb | |
| gehen, nachdem am größten von ihnen, dem John F. Kennedy Airport, bereits | |
| am Mittwoch wieder eingeschränkt Flugzeuge starteten und landeten. | |
| ## Sechs Millionen Menschen weiter ohne Strom | |
| Dennoch wird es wohl noch mehrere Tage dauern, bis der Alltag in der | |
| gesamten Region wieder in seinen gewohnten Bahnen verläuft. Rund sechs | |
| Millionen Menschen mussten weiterhin ohne Strom auskommen, die meisten von | |
| ihnen in New York und in New Jersey, dem am stärksten betroffenen US-Staat. | |
| Vor allem dort durchkämmten Suchmannschaften besonders schwer getroffene | |
| Gebiete nach Überlebenden. Jenseits des Hudson River warteten noch Tausende | |
| auf Hilfe. | |
| CNN berichtete unterdessen von einem geborstenen Treibstofftank in einer | |
| Raffinerie in der Ortschaft Sewaren südlich von New York. Ein Großteil des | |
| Diesels sei in von einem Auffangsystem absorbiert worden, sagte ein | |
| Sprecher der Raffinerie. Genauere Angaben lagen nicht vor. Sewaren liegt an | |
| der Atlantikküste. | |
| Präsident Barack Obama, der für New York und Long Island den Notstand | |
| ausgerufen hatte, besuchte am Mittwoch New Jersey. Mit einem Termin mit dem | |
| republikanischen Gouverneur Chris Christie konnte sich der Amtsinhaber als | |
| überparteilicher Krisenmanager präsentieren. New Jersey könne mit | |
| langfristiger Hilfe durch die Bundesregierung rechnen, versprach Obama vor | |
| Ort. | |
| ## Weltweite Spenden- und Hilfsbereitschaft | |
| Nach den verheerenden Folgen des Wirbelsturms ist die weltweite | |
| Hilfsbereitschaft enorm. In Amerika spendeten zahlreiche Bürger, | |
| Unternehmen und Prominente. Länder wie Iran und Kuba zeigten trotz ihrer | |
| politischen Feindschaft ihr Mitgefühl oder boten Unterstützung an. | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekundete in einem Kondolenzschreiben | |
| an US-Präsident Barack Obama ihr Beileid. | |
| Allein beim Roten Kreuz kamen in den USA bis Mittwoch mehr als elf | |
| Millionen Dollar (etwa 8,5 Millionen Euro) an. Medienmogul Rupert Murdoch | |
| spendete ebenso wie die Autobauer Toyota und Ford. Der bislang größte | |
| bekannte Einzelspender wollte aber zunächst anonym bleiben: Der Unbekannte | |
| habe der Stadt New York 2,5 Millionen Dollar zugesichert, sagte | |
| Bürgermeister Michael Bloomberg. | |
| Am Wochenende soll in der Stadt wie geplant der New York Marathon | |
| stattfinden. Für diese Entscheidung wurde Bürgermeister Bloomberg aber auch | |
| kritisiert: „Ich verstehe, dass der Marathon der lokalen Wirtschaft | |
| Einnahmen bringt, aber seien wir ehrlich, er bindet erhebliche Kräfte. In | |
| keinem der Bezirke läuft es auch nur annähernd normal“, sagte die Senatorin | |
| des Bundesstaates New York, Liz Krueger, der New York Times. | |
| 1 Nov 2012 | |
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