| # taz.de -- WWF-Studie zum Klimaschutz: Schon ein fleischloser Tag wirkt | |
| > Eine Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Ernährung und | |
| > CO2-Ausstoß. Verschwendung und Fleischkonsum sind die wichtigsten | |
| > Faktoren. | |
| Bild: Er tötet nicht nur Kühe, sondern auch das Klima | |
| BERLIN taz | Kleine Veränderungen in den Ernährungsgewohnheiten können | |
| Millionen Tonnen an Treibhausgas-Emissionen einsparen. Das ist das Ergebnis | |
| einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Studie der | |
| Naturschutzorganisation WWF. „Die Menschen denken beim Klimaschutz übers | |
| Fliegen und über Glühbirnen nach, aber Lebensmittelkonsum wird meist nur am | |
| Rande betrachtet“, sagt WWF-Referentin Tanja Dräger de Teran. | |
| Die Studie berechnet laut dem Autor Steffen Noleppa die CO2-Emissionen der | |
| „gesamten Wertschöpfungskette von Lebensmitteln. Von Produktion über | |
| Transport bis hin zur Aufbewahrung im Kühlschrank und Zubereitung“. | |
| Außerdem haben die Autoren auch die indirekte Verschmutzung durch | |
| Lebensmittel mit einbezogen. Denn Regenwälder, die für den Anbau von Soja | |
| verwendet werden, könnten ansonsten Klimagase verarbeiten. | |
| Tierische Produkte führten demnach zu 70 Prozent der Emissionen aus der | |
| Lebensmittelproduktion. Mehr als Hälfte davon trägt allein der | |
| Fleischkonsum. Vor allem die Anbauflächen, die für Tierfutter nötig sind, | |
| machen eine vegetarische Ernährung klimafreundlich. | |
| „Gesunde Ernährung ist aktiver Klimaschutz“, sagt de Teran. Demnach könnt… | |
| jedes Jahr 27 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden werden, wenn die | |
| Deutschen 44 Prozent weniger Fleisch und 75 Prozent mehr Gemüse essen | |
| würden. Das entspreche den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für | |
| Ernährung. | |
| Wem diese Umstellung zu drastisch erscheint – auch ein fleischloser Tag pro | |
| Woche mache sich bemerkbar: Eine Person würde damit rund 100 Kilogramm CO2 | |
| jährlich vermeiden. Würden sämtliche Deutschen einen fleischfreien Tag | |
| einlegen, sparte das jährlich 9 Millionen Tonnen CO2. Das entspreche 75 | |
| Milliarden Pkw-Kilometern. | |
| Ein weiteres Problem sei die Essensverschwendung. Von 80 Kilogramm | |
| Lebensmittelabfällen pro Person und Jahr seien nur 30 Kilogramm | |
| unvermeidbarer Abfall, wie etwa Tierknochen. 50 Kilo könnten eigentlich | |
| verzehrt werden – würden nur nicht rechtzeitig oder aus ästhetischen | |
| Gründen nicht gegessen. Zusammengenommen entsprächen die Einsparungen durch | |
| gesunde Ernährung und weniger Verschwendung 67 Millionen Tonnen CO2 – der | |
| gesamte Verbrauch Österreichs 2010. | |
| Zudem könne alles, was derzeit an Futtermitteln angebaut werde, ebenso der | |
| Ernährung von Menschen dienen. „Ein Drittel des weltweit angebauten | |
| Getreides wird heute für Tierfutter verwendet“ sagt Ralf Südhoff vom World | |
| Food Programme der Vereinten Nationen. | |
| 14 Nov 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Cédric Koch | |
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