| # taz.de -- Nahost-Konflikt mit Holocaust verknüpft: Aufregung um Piraten-Tweet | |
| > In einem Tweet vergleicht der NRW-Piratenabgeordnete Dietmar Schulz den | |
| > Holocaust mit dem Krieg in Nahost. Die Empörung geht quer durch die | |
| > Parteien. | |
| Bild: „Unerträglich“ findet NRW-Landtagspräsidentin Gödecke (SPD) den Tw… | |
| DÜSSELDORF dapd/afp | Ein Twitter-Eintrag des nordrhein-westfälischen | |
| Piraten-Abgeordneten Dietmar Schulz zum Nahost-Konflikt hat im Düsseldorfer | |
| Landtag parteiübergreifende Empörung ausgelöst. Schulz hatte am Sonntag das | |
| Gedenken an die Holocaust-Opfer mit der israelischen Militäroffensive gegen | |
| die islamistische Hamas im Gaza-Streifen in Zusammenhang gebracht. In einem | |
| Blogeintrag erklärte er nun, falls sich Opfer von Gewaltherrschaft und | |
| Krieg durch seinen Tweet verletzt fühlten, bedauere er dies „zutiefst“. | |
| „Grotesk: Gedenken der Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg auf jüdischem | |
| Friedhof während Israel bombt, was das Zeug hält“, [1][schrieb Schulz] in | |
| dem Kurznachrichtendienst. Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD) nannte | |
| die Äußerung am Montag „unerträglich“: „Wer die systematische Ermordun… | |
| Millionen von Juden während der Nazi-Diktatur mit der heutigen Gefahr eines | |
| Krieges im Nahen Osten verknüpft, verhöhnt die Opfer der NS-Verbrechen ein | |
| zweites Mal.“ | |
| Landtags-Vizepräsident Eckhard Uhlenberg (CDU) sprach in der Bild-Zeitung | |
| von einer „ungeheuren Entgleisung“ des Piraten-Politikers. „Aufrechnen und | |
| vergleichen ist unsäglich und gehört sich nicht. Herr Schulz sollte erst | |
| einmal nachdenken, bevor er sich äußert. Diese gedankenlose Twitterei | |
| schadet dem Ansehen der Politiker und setzt die Würde des Parlaments | |
| herab.“ | |
| Die Fraktionsgeschäftsführerin der Grünen, Sigrid Beer, sagte zu Bild: | |
| "Dieses unsägliche Vermischen von Holocaust und dem Handeln des Staates | |
| Israels erschreckt mich zutiefst. Ich erwarte von einem | |
| Landtagsabgeordneten, dass er nachdenkt vor dem Twittern. Wir dulden keine | |
| antisemitischen Äußerungen aus dem Parlament.“ | |
| Der Vorstand der NRW-Piraten zeigte sich [2][in einer Mitteilung] | |
| „enttäuscht“ vom „unreflektierten Verhalten“ des Landtagsabgeordneten. | |
| Schulz habe „in diesem Tweet unzulässig und unnötig ein historisches und | |
| aktuelle politische Ereignisse völlig unterschiedlicher Dimensionen | |
| vermengt“, hieß es in der Erklärung. Zugleich wandte sich der Vorstand der | |
| Landes-Piraten jedoch dagegen, der Partei beziehungsweise deren Mitgliedern | |
| antisemitisches Verhalten vorzuwerfen. Dies sei „genauso unreflektiert“ wie | |
| die Äußerungen von Schulz. | |
| Schulz unterstrich [3][in einer Erklärung], er habe zu keinem Zeitpunkt | |
| „die Verbrechen und Opfer aus Gewaltherrschaft und Kriegen der | |
| Vergangenheit mit den Vorgängen im aktuellen Nahost-Konflikt“ gleichsetzen | |
| wollen. „Sollte der Tweet jedoch objektiv geeignet sein, einen anderen | |
| Eindruck zu erwecken, so ist dies weder beabsichtigt, noch Gegenstand des | |
| Tweets selbst und bedauere ich sehr, Anlass für die gegenteilige | |
| Eindruckerweckung gegeben zu haben.“ Den Vorwurf des Antisemitismus weise | |
| er aber „mit aller Entschiedenheit für mich und die Piratenpartei“ zurück, | |
| fügte Schulz hinzu. | |
| Update 16.20: Dieser Artikel wurde um die Erklärung von Dietmar Schulz | |
| ergänzt. | |
| 19 Nov 2012 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://twitter.com/DSLawFox/status/270099373319389185 | |
| [2] http://vorstand.piratenpartei-nrw.de/?p=535 | |
| [3] http://blog.piratenpartei-nrw.de/fraktion/2012/11/19/personlicher-blog-eint… | |
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