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# taz.de -- Schweizer Bergbauindustrie: Riesenfusion im Rohstoffsektor
> In der Schweiz fusionieren voraussichtlich zwei Bergbauunternehmen. Der
> so entstandene Konzern wird mit Metallen, Mineralien und Getreide
> handeln.
Bild: In Zug protestieren lustig verkleidete Menschen gegen die bevorstehende F…
Eine der größten Fusionen des Jahres wird immer wahrscheinlicher: Am
Dienstag haben die Anteilseigner der Bergbauunternehmen Xstrata und
Glencore ihre Zustimmung zu einer Fusion erteilt. Damit entstünde nach
Angaben der Deutschen Rohstoffagentur der fünftgrößte Bergbaukonzern –
hinter der brasilianischen Vale SA, der australischen BHP Billiton Group
und den britischen Konzernen Rio Tinto Plc und Anglo American Plc.
Am Donnerstag will der europäische Wettbewerbskommissar Joaquin Almuniar in
Brüssel bekanntgeben, ob er der Fusion zustimmt. Auch die chinesischen
Behörden prüfen den 30-Milliarden-Deal noch, die südafrikanische
Wettbewerbsbehörde hat ihm schon grünes Licht gegeben.
Vor einem knappen Jahr hatte der schillernde Rohstoffhändler Glencore sein
Übernahmeinteresse an seinem Nachbarn Xstrata bekannt gegeben. Dessen
Großaktionär, der Staatsfonds des Golfstaates Katar, hatte sich lange
gesträubt, zahlreiche Konflikte über Details der Übernahme folgten.
Xstrata-Anteilseigner sollen nun 3,05 Glencore-Aktien pro eigene Aktie
erhalten.
Das neue „Glenstrata“ verbreitet schon jetzt Angst und Schrecken in der
Industrie. Zwar verfügen auch die Bergbauunternehmen BHP oder Rio Tinto
über eine erhebliche Marktmacht und bestimmen die weltweiten Eisenerzpreise
maßgeblich mit. Aber der neue Riese aus der Schweiz würde die gesamte
Lieferkette, von der Produktion bis zum Handel, in fast allen Rohstoffen
abdecken: Glencore handelt mit Weizen und Soja, Gold und Kupfer, Kobalt,
Blei, Xstrata ist groß in der Produktion von Kohle, Blei, Kupfer, Nickel,
Silber und so weiter und so weiter.
Den beiden Unternehmen werden zwei sehr unterschiedlichen Kulturen
nachgesagt. Glencore pflegt seinen Ruf als obskurer Rohstoffmulti, geizt
trotz seines Börsengangs 2011 mit Informationen und gerät immer wieder in
Konflikt mit örtlichen Gewerkschaften und Umweltorganisationen. Als
„skrupellos“ und „aggressiv“ beschreibt die Schweizer Organisation
„Erklärung von Bern“ den Händler.
Die ebenfalls börsennotierte Xstrata hingegen habe bislang wenigstens
versucht, so etwas wie eine CSR – also eine gesellschaftliche Verantwortung
– im Unternehmen zu etablieren, heißt es in der Branche. Die Erklärung von
Bern sagt den beiden nun einen „veritablen Kampf um die Unternehmenskultur“
voraus.
21 Nov 2012
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
Heike Holdinghausen
## TAGS
Bergbau
Schweiß
Fusion
Rohstoffe
Rohstoffe
Schwerpunkt Klimawandel
Industrie
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