# taz.de -- Familienförderung per Gutschein: Union will Dienstmädchen für al… | |
> Die CDU will Mütter subventionieren, die nach der Kinderpause in den | |
> Beruf zurückkehren. So will man Zeit für Familien und Arbeitsplätze | |
> schaffen. | |
Bild: Wenn Mütter nach der Kinderpause ins Büro zurückkehren, will die Union… | |
BERLIN taz | Die FamilienpolitikerInnen der Union möchten Frauen finanziell | |
unterstützen, die nach der Babypause in den Beruf zurückkehren. Zu diesem | |
Zweck sollen Gutscheine für Haushaltshilfen verteilt werden: Pro Monat | |
sollen 15 Stunden gefördert werden – mit sechs Euro je Stunde. Insgesamt 18 | |
Monate lang kann man die Leistung erhalten, so das Magazin Focus. | |
Unions-Fraktionsvize Ingrid Fischbach sagte dem Blatt: „Den gut | |
ausgebildeten Frauen müssen wir Zeit für den Wiedereinstieg in den Beruf | |
geben und ihnen helfen, Haushalt und Beruf wieder unter einen Hut zu | |
bringen.“ Die FDP habe zugestimmt. | |
Familienministerin Kristina Schröder begrüßt das Vorhaben: „Angesichts des | |
großen Potenzials an hochqualifizierten Frauen können wir dem | |
Fachkräftemangel mit einer solchen Maßnahme begegnen“, sagte sie der taz. | |
„Außerdem können hierdurch neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze | |
in Privathaushalten entstehen.“ | |
## SPD kann sich damit anfreunden | |
Auch das Bundesministerium für Arbeit unter Ministerin Ursula von der Leyen | |
(CDU) möchte laut Focus Frauen die Rückkehr in den Job erleichtern. „Wenn | |
wir diese Dienstleistungen fördern, dann schaffen wir Zeit für Familien und | |
schaffen gleichzeitig Arbeitsplätze“, soll Ministerin Ursula von der Leyen | |
(CDU) erklärt haben. Den Bericht des Focus, nach dem ihr Ministerium | |
ebenfalls an einer Subvention für Mütter arbeite, wies eine Sprecherin aber | |
zurück. | |
Die SPD kann sich mit dem Modell anfreunden: „Das kann ein gangbarer Weg | |
auch für Geringverdiener sein“, sagt Christel Humme, Sprecherin des | |
Arbeitskreises Gleichstellung in der SPD-Fraktion. Menschen, die eine | |
Haushaltshilfe nicht von der Steuer absetzen können, weil sie gar nicht so | |
viele Steuern zahlen, hätten nun ebenfalls eine Subvention für den | |
Haushalt. | |
In Deutschland sind nach Fischbachs Angaben mehr als fünf Millionen Frauen | |
zwischen 25 und 59 Jahren nicht erwerbstätig. Offen ist, ob Finanzminister | |
Wolfgang Schäuble (CDU) die Vorschläge mitträgt. Würden alle Eltern dieses | |
Instrument maximal nutzen, wäre über eine Milliarde Euro fällig. | |
25 Nov 2012 | |
## AUTOREN | |
Heide Oestreich | |
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