| # taz.de -- Familienpolitik der CDU: Keine Gutscheine für Dienstmädchen | |
| > CDU-Politiker wollen Mütter subventionieren, die in den Beruf | |
| > zurückkehren. Doch selbst Haushaltsexperten der Union sind dagegen. | |
| Bild: Wer macht sauber, wenn Mama wieder arbeiten geht? | |
| BERLIN taz | Die Idee einiger FamilienpolitikerInnen der Union, Müttern | |
| durch Gutscheine für Haushaltshilfen die Rückkehr ins Erwerbsleben zu | |
| erleichtern, stößt auf Ablehnung in Koalition und Opposition. | |
| „Ich halte das für nicht umsetzungsfähig, weil die Gefahr der vielen | |
| Mitnahmeeffekte zu groß ist“, sagte CDU-Haushaltspolitiker Norbert Barthle. | |
| Auch die Liberalen zeigten sich nicht erfreut über den Unions-Vorstoß, | |
| obwohl der angeblich mit der FDP abgestimmt sein soll. So nannte | |
| Fraktionschef Rainer Brüderle „das Modell nicht durchdacht“. Für | |
| FDP-Generalsekretär Patrick Döring gibt es bereits „massenhaft Instrumente | |
| zur Förderung der Familie und zur Verbesserung der Vereinbarkeit von | |
| Familie und Beruf“. | |
| Als „konzeptlos“ und „widersprüchlich“ bezeichnet Caren Marks, | |
| familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, den Plan: Erst werde das | |
| Betreuungsgeld als „Fernhalteprämie“ beschlossen, jetzt soll Frauen der | |
| Wiedereinstieg erleichtert werden.Die gleichstellungspolitische Sprecherin | |
| der SPD-Fraktion Christel Humme konnte sich am Wochenende noch mit der Idee | |
| anfreunden. | |
| Jetzt räumt sie jedoch ein: „Mit den staatlichen Zuschüssen für | |
| Haushaltshilfen sitzt die schwarz-gelbe Bundesregierung abermals einem | |
| Irrtum auf: Die eingeschränkte beziehungsweise verzögerte Berufstätigkeit | |
| von Frauen nach der Geburt eines Kindes steht und fällt nicht mit der Hilfe | |
| im Haushalt.“ | |
| Für die Linkspartei sind familienkompatible Arbeitsbedingungen und | |
| Kitaplätze „der Schlüssel, um Familie und Arbeitswelt erfolgreich zu | |
| kombinieren“, sagt deren familienpolitischer Sprecher Jörn Wunderlich. Für | |
| die grüne Familienpolitikerin Katja Dörner wiegt das Angebot „von 15 | |
| Stunden Hilfe im Haushalt den Bedarf von mindestens 172 Stunden | |
| Kita-Betreuung“ nicht auf. Neben einem stärkeren Kita-Ausbau regt sie die | |
| gleichzeitige Teilzeit für beide Eltern an. „Damit würde der Ausstieg aus | |
| dem Beruf für Männer und Frauen kürzer und beide wären für Familienarbeit … | |
| Staubwischen und Wäschewaschen – verantwortlich.“ | |
| 26 Nov 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Simone Schmollack | |
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