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# taz.de -- Kredite für Griechenland und Spanien: Hilfe ja, Entlastung nein
> Die Eurogruppe will Notkredite an Griechenland freigeben. Auch Spanien
> kann schon bald mit Hilfen für seine Banken aus dem Euro-Rettungsschirm
> rechnen.
Bild: Nächster Akt: Nach dem Willen der Eurogruppe kann Griechenland bald neue…
BRÜSSEL taz | Griechenland muss sich auf eine ungewisse Zukunft einstellen.
Zwar wollten die Finanzminister der Eurozone am Montag in Brüssel grünes
Licht für neue Notkredite geben. „Wir werden eine Lösung finden“, gab sich
Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zu Beginn des Treffens
zuversichtlich. Eine nachhaltige Entlastung, etwa durch einen
Schuldenschnitt, schloss Schäuble jedoch aus. Stattdessen drohen dem Land
neue harte Auflagen.
Griechenland wartet seit Wochen auf die nächste, fest zugesagte
Hilfstranche von 31,5 Milliarden Euro. Die Eurogruppe hat bereits zweimal
über die Freigabe beraten, konnte sich jedoch nicht auf die
Rahmenbedingungen einigen. IWF-Chefin Christine Lagarde fordert einen
zweiten Schuldenschnitt, um den griechischen Schuldenberg bis 2020 auf ein
gerade noch erträgliches Maß – rund 120 Prozent der Wirtschaftsleistung –
zu drücken.
Deutschland und andere Euro-Länder sind jedoch strikt dagegen, weil sie
damit erstmals auf Forderungen gegenüber Athen verzichten müssten.
Österreichs Finanzministerin Maria Fekter deutete jedoch einen möglichen
Schuldenschnitt ab 2014 an – nach der Bundestagswahl in Deutschland. „Es
wird zwischen 2014 und 2016 ein Monitoring unseres Wegs geben“, sagte
Fekter.
Unklar war zunächst noch, ob sich der IWF mit dieser Vertagung des Problems
einverstanden erklären würde. Auch für die Zeit bis 2014 klafft noch eine
Finanzlücke von rund 14 Milliarden Euro. Dieses Loch könnte jedoch durch
Senkung der Zinsen auf die Hilfskredite sowie den Rückkauf von
Staatsanleihen zu einem niedrigeren Preis gefüllt werden, hieß es in
Brüssel.
## Kein Geld für soziale Zwecke
Während die Details des neuen Griechenland-Pakets noch verhandelt wurden,
stehen die nächsten Auflagen für Athen schon weitgehend fest. Man habe sich
auf schärfere Kontrollen geeinigt, sagte Schäuble letzte Woche. So ist
geplant, die neuen Hilfskredite auf ein Sperrkonto zu überweisen, so dass
das Geld nur zum Schuldendienst genutzt werden kann – und nicht etwa für
soziale Zwecke.
Bei einem anderen europäischen Sorgenkind geht alles offenbar schneller:
Spanien kann schon bald mit den ersten Milliarden aus dem
Euro-Rettungsschirm ESM zur Stabilisierung seiner Banken rechnen. In ihrem
ersten Prüfbericht bescheinigte laut Nachrichtenagentur Reuters die Troika
aus EU, IWF und EZB dem Land, alle geforderten Bedingungen für die
Auszahlung zu erfüllen.
26 Nov 2012
## AUTOREN
Eric Bonse
## TAGS
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