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# taz.de -- Landtagswahl in Niedersachsen: Hannoveraner Hängepartie
> Die Wahl in Niedersachsen ist immer noch nicht entschieden.
> Hochrechnungen ergeben Pattsituationen oder knappe Ein-Sitz-Mehrheiten
> für Rot-Grün und Schwarz-Gelb im Landtag.
Bild: Sonntagabend in Lüneburg: Es wird gezählt und gezählt und gezählt…
BERLIN taz/dpa | David McAllister ist beliebt, die CDU die erfolgreichste
Partei in Niedersachsen: Der bisherige Ministerpräsident holte bei der
Landtagswahl am Sonntag knapp 37 Prozent. Möglich, dass er Regierungschef
seiner Wunschkoalition bleibt. Die FDP kommt auf über 9 Prozent. Doch für
Schwarz-Gelb wird es knapp, laut einer aktuellen Hochrechnungen gibt es ein
Patt oder eine knappe Ein-Sitz-Mehrheit.
Die Wahl der 6,1 Millionen Wahlberechtigten zwischen Harz und Nordsee
interessiert nicht nur in Niedersachsen. Das Ergebnis gibt die Stimmung vor
für die Bundestagswahl im Herbst. Zuvor wird nur noch in Bayern ein neuer
Landtag gewählt. Zudem könnte die Bundesregierung kaum noch ein Gesetz
durch den Bundesrat bringen, wenn es in Hannover zum Machtwechsel kommt.
Im Wahlkampf hatte es lange so ausgesehen, als würde die FDP klar an der
Fünfprozenthürde scheitern und als könne Rot-Grün die Macht im Leineschloss
übernehmen – nachdem Schwarz-Gelb zehn Jahre regiert hat. Erinnerungen an
1998 kamen auf, als Gerhard Schröder nach gewonnener Wahl in Hannover
später Helmut Kohl das Kanzleramt abnahm.
Doch am Schluss haben sich genügend CDU-Anhänger gefunden, die ihre
Zweitstimme den Liberalen gaben. Der Vorsprung von Rot-Grün ist
geschmolzen. Die Sozialdemokraten landeten mit ihrem unaufgeregten
Spitzenkandidaten Stephan Weil, bisher Oberbürgermeister von Hannover, bei
33 Prozent. Die Grünen kamen mit ihrem Spitzenduo Anja Piel und Stefan
Wenzel (Slogan: „Schwarz-Gelb sicher entsorgen“) indes auf 13 Prozent – e…
Ergebnis, das den Erwartungen entspricht.
## Wagenknecht kann nicht punkten
Die Linkspartei hatte zuletzt versucht, sich mit Sahra Wagenknecht, der
Vizevorsitzenden der Bundespartei, und mit Koalitionsangeboten an Rot-Grün
noch mal ins Gespräch zu bringen. Das kam bei den Wählern nicht gut an: Die
Linkspartei ist raus, sie kam mit dem bekennenden Marxisten Manfred Sohn an
der Spitze nur auf 3 Prozent.
Im vergangenen Jahr verpasste sie den Wiedereinzug in die Landtage von
Schleswig-Holstein (2,2 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (2,5 Prozent).
2011 war die Linke schon in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg erfolglos
geblieben. Stark ist sie damit nur noch in Ostdeutschland und im Saarland.
Für die Piratenpartei war Niedersachsen der erste schwere Dämpfer nach
einer Erfolgsserie. Diese brachte die junge Partei in die Landesparlamente
Berlins, des Saarlands, Schleswig-Holsteins und Nordrhein-Westfalens. In
Niedersachsen lagen sie im Mai vergangenen Jahres in Umfragen auch noch bei
8 Prozent.
Theoretisch ist in dem Land, bei dem die meisten an Bauern, Atomkraftgegner
oder die Maschsee-Connection denken, Schwarz-Grün möglich. Beiden Parteien
ist das aber nicht recht. Denkbar wäre schon eher eine große Koalition. Im
Wahlkampf taten sich David McAllister und Stephan Weil jedenfalls nicht
weh.
David McAllister setzte allein auf seine Person, der Mann mit dem Vater aus
Schottland unterlegte Spots mit Dudelsackmusik, seine Anhänger sangen
„Unser Häuptling ist ein Schotte“. Weil klebte derweil Plakate wie „WEIL
wir Studiengebühren abschaffen“. Im NDR-Fernsehduell hatten McAllister und
Weil letzte Woche ruhig ihre Positionen ausgetauscht. Doch für viele
Sozialdemokraten wäre dies eine Niederlage: Die SPD wäre nur Juniorpartner.
20 Jan 2013
## AUTOREN
Hanna Gersmann
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Philipp Rösler
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Philipp Rösler
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