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# taz.de -- Schwere Anschläge in Damaskus: Mumaßliches Selbstmordattentat
> In der syrischen Hauptstadt detonieren am Donnerstag mehrere Sprengsätze.
> Eine NGO berichtet von mindestens 31 Todesopfern.
Bild: Dieses Bild der syrischen Nachrichtenagentur SANA zeigt die Zerstörung i…
DAMASKUS afp | Bei einem Autobombenanschlag im Zentrum der syrischen
Hauptstadt Damaskus sind am Donnerstag zahlreiche Menschen getötet worden.
Es habe mindestens 31 Tote und dutzende Verletzte gegeben, meldete die
oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Laut
Polizei explodierte die Bombe im Stadtteil Masraa auf dem Platz des 16.
November in der Nähe des Sitzes der regierenden Baath-Partei und der
Al-Iman-Moschee.
Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana vermeldete am Morgen eine
„terroristische Explosion“, bei der es „eine große Zahl“ von Verletzte…
Toten gegeben habe. Laut der Beobachtungsstelle für Menschenrechte, deren
Angaben von unabhängiger Seite nicht überprüft werden können, waren die
meisten Opfer Zivilisten. Die Organisation verfügt über ein Netz aus
Informanten wie Aktivisten und Ärzten in ganz Syrien.
Laut dem staatlichen Fernsehsender Al-Echbarija handelte es sich um einen
Selbstmordanschlag. Unter den Verletzten seien Kinder. In der Nähe des
Anschlagsortes befinde sich eine Schule. Der Sender zeigte Bilder
blutüberströmter Opfer und zerstörter Fahrzeuge. Einige Autos brannten. Die
Feuerwehr war im Einsatz.
Durch die Wucht der Explosion wurden umliegende Gebäude beschädigt.
Russische Nachrichtenagenturen berichteten, die Fenster der russischen
Botschaft in Damaskus seien zerborsten. Es sei aber keiner der Angestellten
verletzt worden, und die Arbeit in der Botschaft werde fortgesetzt,
berichteten die Agenturen RIA Nowosti und Interfax unter Berufung auf
russische Diplomaten. Russland zählt zu den wenigen Ländern, die ihre
diplomatischen Beziehungen zu Syrien trotz des Bürgerkriegs in dem Land
aufrechterhalten haben.
## Maschinengewehrfeuer am Anschlagsort
Einer der Verletzten sagte im syrischen Fernsehen: „Das ist Terrorismus.
(...) Ist es das, was ihr Islam nennt?“ Ein anderer Mann sagte: „Ist das
die Freiheit, die sie wollen? Ist das die Freie Syrische Armee?“ Die Freie
Syrische Armee ist der größte Zusammenschluss der oppositionellen Kämpfer.
Die syrischen Behörden bezeichnen die Aufständischen als „Terroristen“.
Eine AFP-Reporterin hörte am Anschlagsort Maschinengewehrfeuer. Zahlreiche
Straßen waren blockiert. Laut der Beobachtungsstelle explodierten kurz nach
dem Anschlag im Zentrum zwei weitere Autobomben in einem nördlichen
Stadtteil von Damaskus, Barse.
Der Sender Al-Echbarija berichtete zudem, zwei Mörsergranaten seien auf das
Generalstabsgebäude in Damaskus gefeuert worden. Auch die
Beobachtungsstelle meldete diesen Angriff, der etwa drei Stunden nach dem
Autobombenanschlag erfolgte. Der Sitz des Generalstabs der syrischen Armee
liegt in der Nähe mehrerer Regierungsgebäude. Er war am 26. September Ziel
eines doppelten Bombenanschlags gewesen, bei dem vier Menschen starben.
Die syrische Armee wehrt seit Monaten die Versuche der Rebellen ab, die
Hauptstadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Seit März 2011 kämpfen
Aufständische in Syrien gegen Staatschef Baschar al-Assad. Bei den
Gefechten zwischen Rebellen und der Armee wurden nach UN-Angaben seitdem
mehr als 70.000 Menschen getötet. In Damaskus hat es bereits mehrere
Bombenattentate gegeben. Am 4. Januar wurden bei einem Autobombenanschlag
im Norden von Damaskus elf Menschen getötet.
21 Feb 2013
## TAGS
Autobombe
Schwerpunkt Syrien
Bürgerkrieg
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Anschlag
Kämpfe
Schwerpunkt Syrien
Nationale Koalition
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