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# taz.de -- Krieg in Syrien: Heftige Kämpfe im Norden
> Der Konflikt trifft nun die Stadt Raka. Gleichzeitig landen Querschläger
> auf dem Golan und der Iran erklärt seine Unterstützung für Assad.
Bild: Syrische Rebellen trauern in Aleppo um ihre Toten
DAMASKUS afp | Bei Kämpfen zwischen Soldaten und Rebellen sind im Norden
Syriens am Samstag nach Angaben von Aktivisten dutzende Menschen getötet
worden. Mehrere „Bataillone“ von Rebellen hätten sich in Raka nahe der
Grenze zur Türkei Gefechte mit der Armee geliefert, teilte die
oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Der
Iran kündigte für 2014 eine neue Kandidatur von Syriens Staatschef Baschar
al-Assad für das Präsidentenamt an.
In Raka, das etwa 550 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Damaskus liegt,
seien Explosionen zu hören gewesen, mehrere Rauchsäulen hätten über der
Stadt gestanden, teilte die Beobachtungsstelle mit. Die Armee habe mehrere
Viertel der Stadt sowie Vororte unter Beschuss genommen, erklärten die
Aktivisten weiter. Genauere Angaben zur Zahl der Opfer machten sie nicht.
Laut Beobachtungsstelle und Rebellen vor Ort setzte die syrische Luftwaffe
Kampfhubschrauber ein, um Stellungen der Rebellen anzugreifen. Ein vor
allem von Bürgerkriegsflüchtlingen bewohntes Viertel im Norden Rakas sei
zudem Ziel von Mörserbeschuss geworden, woraufhin viele Menschen von dort
geflohen seien. Die Angaben waren zunächst nicht von unabhängiger Seite
überprüfbar.
In der strategisch wichtigen Stadt leben normalerweise rund 240.000
Menschen. Seit Beginn des Aufstands gegen Assad vor fast zwei Jahren
suchten aber auch etwa 800.000 Flüchtlinge in Raka Zuflucht. Im
osttürkischen Kahramanmaras, etwa 100 Kilometer von der syrischen Grenze
entfernt, sind rund 300 Soldaten der Bundeswehr im Einsatz, um das
NATO-Mitglied vor Beschuss aus Syrien zu schützen.
## Einschläge auf den Golan-Höhen
Im südlichen Teil der von Israel besetzten Golan-Höhen schlugen am Samstag
mehrere Geschosse ein, die vermutlich aus Syrien abgefeuert wurden, wie die
israelische Armee mitteilte. Sie hätten aber keinen Schaden angerichtet. Am
Freitag hatte die syrische Armee der Beobachtungsstelle zufolge den
wichtigen Grenzposten Jaarubije zum Irak von den Aufständischen
zurückerobert.
Am Samstag teilte die syrische Armee mit, sie habe eine Straße von der
nördlichen Provinz Hama zum internationalen Flughafen der Rebellenhochburg
Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht. Dabei habe es eine „Zusammenarbeit
mit den Einwohnern“ gegeben. Ein Zugang zu dem Flughafen könnte der Armee
Nachschub in die umkämpfte Region sichern.
Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi teilte am Samstag mit, Assad
werde sich im kommenden Jahr erneut um das Präsidentenamt bewerben.
„Präsident Assad und andere Kandidaten werden an der nächsten Wahl
teilnehmen, und das syrische Volk kann wählen, wen es will“, sagte Salehi
nach einem Treffen mit seinem syrischen Kollegen Walid al-Muallim in
Teheran.
## USA verspricht Ausrüstung
Bis zu der Wahl im Jahr 2014 sei Assad „rechtmäßiger Präsident“ Syriens,
unterstrich Salehi, dessen Land der letzte enge Verbündete Syriens in der
Region ist. Al-Muallim verurteilte seinerseits die Ankündigung der USA vom
Donnerstag, die Opposition mit „nicht tödlicher“ Ausrüstung zu
unterstützen. Laut US-Medien sollen keine Angriffswaffen, aber
Kampfausrüstung bereitgestellt werden.
Die Proteste gegen Assad hatten vor knapp zwei Jahren begonnen und sich zu
einem blutigen Bürgerkrieg ausgeweitet. In dem Konflikt wurden nach Angaben
der Vereinten Nationen bislang rund 70.000 Menschen getötet.
2 Mar 2013
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