Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Fracking in Deutschland: Entwurf für ein Gesetz vorgelegt
> Die Bundesregierung will das umstrittene Gas-Fracking aus tiefen
> Gesteinsschichten bundesweit regeln. Der vorliegende Gesetzentwurf setzt
> aber enge Grenzen.
Bild: Haben sich was überlegt: Altmaier und Rösler.
BERLIN dpa | Nach jahrelanger Debatte soll es in Deutschland eine
bundesweite Regelung für die umstrittene Gas- und Ölförderung aus tiefen
Gesteinsschichten geben. Darauf haben sich Umweltminister Peter Altmaier
(CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) geeinigt.
Der Verordnungsentwurf sieht ein generelles Verbot für Wasserschutzgebiete
und Umweltverträglichkeitsprüfungen vor. Dazu soll es eine Änderung des
Wasserhaushaltsgesetzes geben.
Altmaier hatte zuletzt immer wieder betont, er sehe nur sehr begrenzte
Chancen für das Fracking in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland.
Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich skeptisch. „Für mich ist
das Wichtigste: Es dürfen keine Gefahren für die Menschen und die Umwelt
davon ausgehen“, sagte sie der Zeitungsgruppe Straubinger
Tagblatt/Landshuter Zeitung. Es ist unklar, ob SPD, Grüne und Linke das
Vorhaben im Bundesrat billigen werden, die Linke fordert ein generelles
Verbot in Deutschland.
Bei der neuen Fördertechnik wird mit hohem Druck unter Einsatz von Wasser,
Sand und Chemikalien das Gestein so aufgebrochen, dass das Gas entweichen
kann. Zwar hatte das Umweltbundesamt (UBA) in einer Studie 2012 geschätzt,
dass sich allein mit den vermuteten Schiefergasvorkommen der deutsche
Gasbedarf für 13 Jahre decken ließe. Da aber 14 Prozent der Fläche als
Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind, dürfte das Potenzial weit geringer
sein.
Viele Bürger befürchten durch den Einsatz von Chemikalien beim Aufbrechen
des Gesteins eine Verseuchung des Trinkwassers. Der Bundesrat hatte
gefordert, den Einsatz umweltgefährdender Substanzen beim Fracking solange
komplett zu verbieten, bis die Risiken restlos geklärt sind.
In den USA hat das Gas-Fracking die Energiepreise teils stark sinken
lassen. In Deutschland hofft unter anderem der US-Konzern ExxonMobil auf
ein lukratives Geschäft. Laut Altmaier kann wegen der nun geplanten
Restriktionen von einem Boom wie in den USA auf absehbare Zeit keine Rede
sein.
26 Feb 2013
## TAGS
Fracking
Bundesregierung
Peter Altmaier
Philipp Rösler
Gasförderung
Fracking
Fracking
Fracking
Stromkosten
Fracking
Erneuerbare Energien
Bayern
## ARTIKEL ZUM THEMA
Fracking als Forschungsprojekt: Großer Streit, wenige Infos
Bundesumwelt-und Forschungsministerium schmieden bereits Pläne für
Forschungsprojekte zum Fracking. Auch Probebohrungen sind im Gespräch.
Kommentar Fracking-Gesetz: Im falschen Film
Umweltminister Altmaier (CDU) reagiert auf die Proteste gegen
Erdgasförderung. Aber vor einem wirksamen Gesetz drückt er sich.
Gesetzentwurf Fracking: Förderung wird ein wenig erschwert
Altmaier und Rösler einigen sich auf ein Gesetz zur Schiefergasförderung:
Eine Umweltprüfung und ein Verbot in Trinkwasserschutzgebieten sollen
Kritiker besänftigen.
Streitgespräch Strompreise: „Nicht nachvollziehbare Horrorzahlen“
Eine Billion Euro für die Energiewende? Das glauben weder Energielobbyist
Stephan Kohler noch der Grüne Hans-Josef Fell.
Schiefer-Fracking in Deutschland: Brennendes Leitungswasser
Mittels Fracking soll Schiefergas in vielen Regionen Deutschland
ausgebeutet werden. Doch die Methode ist riskant. Die Industrie versucht zu
beruhigen.
Debatte Energiewende: Das Schiefergasproblem
Mit dem Fracking-Verfahren können die USA billiger Gas fördern. Das könnte
die deutsche Energiewende um Jahrzehnte zurückwerfen. Ein Grund zur Sorge?
Erdgasförderung in Bayern: Energieloch im geschützten Grünen
Ein RAG Austria will in Bayern unter Deutschlands ältestem
Naturschutzgebiet nach Erdgas bohren. Die Erfolgsaussichten sind gering.
Kommentar Fracking: Frösche und Forscher
Bei Debatten zur Energiewende ist Bürgerbeteiligung essenziell. Davon hält
das Bundeswirtschaftsministerium allerdings nicht besonders viel.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.