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# taz.de -- Fracking als Forschungsprojekt: Großer Streit, wenige Infos
> Bundesumwelt-und Forschungsministerium schmieden bereits Pläne für
> Forschungsprojekte zum Fracking. Auch Probebohrungen sind im Gespräch.
Bild: Beim Thema Fracking ist wie hier im niedersächsischen Bötersen Protest …
BERLIN taz | Es ist schon kurios: Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und
Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) haben mit ihrer [1][Einigung auf
einen Entwurf für ein Frackinggesetz] eine aufgeregte Debatte entfacht –
die sich nun allerdings vor einer ungewöhnlich dünnen Faktenlage entfaltet.
Gestern ist ein weiterer Aspekt hinzukommen: wie eigentlich die notwendige
Forschung zu der Frackingmethode organisiert werden soll.
Offene Fragen gibt es viele. Zunächst einmal ist unklar, wie viel Gas wo
genau im Untergrund liegt und mit welchen Methoden es sich wirtschaftlich
gewinnen ließe.
Am Donnerstag teilte der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung mit,
die Potenziale ließen sich aus heutiger Sicht noch nicht genau beziffern.
Zum Beispiel führt die BASF-Tochter Wintershall in NRW derzeit zunächst
geologische Vorerkundungen durch, die ohne Tiefbohrungen oder
Frackingoptionen auskommen.
„Über Kohleflözgas wissen wir so gut wie gar nichts“, sagt der Geologe
Georg Meiners, „über Schiefergas ein wenig.“ Meiners ist als
Geschäftsführer der Aachener Ahu AG, eines Büros für Wasserwirtschaft,
Boden- und Grundwassersanierung, Mitautor einer [2][Studie zum Fracking im
Auftrag des Umweltbundesamtes.]
Auf diese Studie wird in der Debatte nun häufig verwiesen. Um offene Fragen
zu klären, müsse man sich jetzt einzelne Standorte ansehen, so Meiners,
„ohne Erkundungsbohrungen kommen wir nicht weiter“.
## Erkundungsbohrungen in der Planung
Entsprechende Forschungsvorhaben haben Bundesforschungs- und
Bundesumweltministerium schon besprochen. Dazu könnten auch
Erkundungsbohrungen gehören.
Ergebnis könnte eine Art Handbuch zur Fracking-Methode sein. Darin würden
dann Informationen bereit gestellt, die für die
Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sind.
Die Ministerien legen Wert darauf, dass auch in der Erkundungsphase ein
transparenter Dialogprozess mit den betroffenen Bürgern geführt wird. Auch
von neuen Beteiligungs- und Mitwirkungsverfahren ist die Rede.
Eine Probebohrung kostet nach Expertenschätzung zwei bis drei Millionen
Euro – notwendig wären pro Standort immer mehrere Bohrungen, um die
Ergebnisse vergleichen zu können.
28 Feb 2013
## LINKS
[1] /Gesetzentwurf-Fracking/!111876/
[2] http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4346.pdf
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
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