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# taz.de -- Radikalislamistisches Mordkomplott: Anschlag auf Pro-NRW-Chef gepla…
> Salafisten wollten Markus Beisicht, den Vorsitzenden der rechtsextremen
> Pro NRW, töten. Beim Auskundschaften seiner Wohnung wurden sie von der
> Polizei gestellt.
Bild: Im Visier von Salafisten: Pro-NRW-Chef Markus Beisicht.
ESSEN/BERLIN dpa | Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat einen geplanten
Mordanschlag von radikal-islamischen Salafisten auf den Chef der
rechtsextremen Partei Pro NRW verhindert. Spezialeinheiten nahmen insgesamt
vier Verdächtige fest. Die Beamten fanden Sprengstoff-Zutaten und eine
Schusswaffe. Zwei der vier Islamisten stellte die Polizei in der Nacht zum
Mittwoch in der Nähe des Hauses des Pro-NRW-Politikers Markus Beisicht in
Leverkusen. Das teilten der Essener Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft
Dortmund mit.
Die beiden Salafisten hatten in Leverkusen vermutlich den
Partei-Vorsitzenden ausgekundschaftet. Zwei weitere Verdächtige nahm die
Polizei in Wohnungen in Essen und Bonn fest. In der Bonner Wohnung fanden
die Ermittler auch die Waffe und das Sprengmaterial. Die vier Verdächtigen
sollen diesen Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) teilte mit, es gebe keinen
unmittelbaren Zusammenhang mit der länderübergreifenden Razzia gegen die
Salafisten-Szene vom Mittwoch. Die möglichen Anschlagspläne zeigten aber,
„dass es richtig und konsequent ist, gegen salafistische Vereine
vorzugehen“, so Friedrich am Mittwoch in Berlin. Polizisten hatten zuvor
einen Vereinsraum und Wohnungen von Salafisten in Nordrhein-Westfalen und
Hessen durchsucht.
Das im Fall von Pro NRW festgenommene Quartett steht im Verdacht, schwere
staatsgefährdende Straftaten geplant zu haben. Möglich ist, dass die
Bundesanwaltschaft die Ermittlungen an sich zieht. Nach Informationen des
ZDF aus Sicherheitskreisen sollen die Verdächtigen geplant haben, „zeitnah“
Terroranschläge auszuführen.
## Drohvideo im Internet
Im Mai vergangenen Jahres hatte ein Islamist im Internet per Drohvideo dazu
aufgerufen hat, Mitglieder der rechtsgerichteten Gruppierung Pro NRW sowie
kritische Journalisten zu töten. Das Bundesinnenministerium nahm die
Drohung damals sehr ernst.
Der Staatsschutz hatte schon seit längerem Hinweise auf die Gruppe. Es sei
aber lange nicht klar gewesen, was sie wirklich vorgehabt hätten, sagte der
Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund, Henner Kruse. Erst am Dienstag
habe sich herauskristallisiert, dass sie wohl ein Verbrechen gegen den Pro
NRW-Vorsitzenden geplant hätten.
Wie die Bild-Zeitung zuerst berichtete, soll bei der Polizei-Aktion auch
eine Liste mit Namen weiterer Pro-NRW-Funktionäre gefunden worden sein. Die
Staatsanwaltschaft bestätigte dies aber nicht.
Zwischen radikalislamischen Salafisten und Anhängern der Splitterpartei Pro
NRW war es in den vergangenen Monaten in Nordrhein-Westfalen immer wieder
zu Zusammenstößen gekommen. So hatten Pro-NRW-Anhänger am 1. Mai 2012 in
Solingen islamfeindliche Karikaturen gezeigt und damit Ausschreitungen von
Salafisten provoziert.
Nach Informationen von Bild handelt es sich bei einem der vier
Festgenommenen um einen Mann, der den misslungenen Sprengstoffanschlag auf
den Bonner Hauptbahnhof verüben wollte. Die Bombe war am 10. Dezember in
einer blauen Sporttasche auf dem Bahnsteig von Gleis 1 abgestellt worden.
Der Sprengsatz wurde zwar gezündet, detonierte aber nicht.
13 Mar 2013
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