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# taz.de -- Erstsemester an deutschen Unis: Weiter viele Studis
> 500.000 Erstsemester gab es 2012. Nach dem Rekordjahr 2011 sank die Zahl
> nur leicht. Das Studentenhoch facht die Debatte um den Hochschulpakt an.
Bild: Der Run auf die Hörsäle hält an
BERLIN taz | Studieren bleibt beliebt: Im Jahr 2012 haben sich 493.500
Erstsemester an deutschen Hochschulen immatrikuliert. Damit sank die Zahl
der Studienanfänger zwar um knapp 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2011
erreichte die Zahl der Erstsemester aber bereits einen Rekordwert. Wegen
der Aussetzung der Wehrpflicht war die Zahl der Studienanfänger auf 518.700
in die Höhe geschnellt.
Mehr Studienanfänger als im Vorjahr gab es 2012 lediglich in den
Gesundheitswissenschaften und der Humanmedizin. Besonders stark zurück ging
die Zahl der Erstsemester-Studierenden in den Ingenieurswissenschaften. Für
ein solches Studium entschieden sich 8,8 Prozent weniger junge Menschen.
Die Statistiker erklären diesen Rückgang ebenfalls mit dem Aussetzen der
Wehrpflicht im Vorjahr. 2011 gab es besonders viele männliche
Studienanfänger, die traditionell in die eher technischen Fächer drängen.
Ob ein Fachkräftemangel in den Ingenieursberufen droht, ist ohnehin
umstritten. Die Arbeitgeberverbände warnen seit Jahren vor einer Lücke in
den technischen Berufen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsförderung
(DIW) erwartet in einer Studie das Gegenteil. „Der gegenwärtige Run auf
ingenieurwissenschaftliche Studienplätze lässt eher ein Überangebot an
solchen Fachkräften erwarten“, urteilte Karl Brenke, Arbeitsmarktexperte
des DIW Berlin.
Das Studentenhoch facht die Debatte um den Hochschulpakt an. Bund und
Länder hatten verabredet, gemeinsam bis 2020 für die Finanzierung von bis
zu 334.000 zusätzlichen Studienplätzen aufzukommen. Allerdings dürfte der
Bedarf weit größer sein: Die Kultusministerkonferenz hatte für 2012 rund
21.000 Studienanfänger weniger erwartet. „Der Hochschulpakt war von Beginn
an völlig unzureichend und muss deshalb sofort aufgestockt werden“, sagte
die hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Nicole Gohlke.
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) hatte am Wochenende
angekündigt, die Hochschulpaktmittel „deutlich“ aufstocken zu wollen, ohne
konkrete Zahlen zu nennen.
26 Mar 2013
## AUTOREN
J. Janczyk
B. Kramer
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Bildung
Johanna Wanka
Hochschulpakt
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