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# taz.de -- Starphysiker Stephen Hawking: Absage an Israel
> Wegen der Siedlungspolitik will Hawking nicht an einer von Präsident
> Peres veranstalteten Konferenz teilnehmen. Die Organisatoren sind
> enttäuscht, im Netz wird getobt.
Bild: Stephen Hawking: Am Ende, so heißt es, folgte er dem Rat palästinensisc…
JERUSALEM afp | Der berühmte britische Physiker und Bestsellerautor Stephen
Hawking hat seine Teilnahme an einer vom israelischen Präsidenten Schimon
Peres veranstalteten Zukunftskonferenz abgesagt. Hawking habe sich „dem
akademischen Boykott Israels angeschlossen“ und mitgeteilt, dass er sich
aus der Konferenz [1][„Facing Tomorrow 2013“] (2013 das Morgen angehen)
zurückziehe, teilten die Veranstalter am Mittwoch in Jerusalem mit.
Der Wissenschaftler äußerte sich bisher nicht selbst zu diesem Schritt.
Seine Absage wurde vom britischen Komitee für die Universitäten Palästinas,
das den Boykott unterstützt und sich gegen die israelischen Siedlungen in
den Palästinensergebieten ausspricht, bestätigt.
„Es ist seine unabhängige Entscheidung, den Boykott zu respektieren, wobei
er sich auf seine Kenntnisse über Palästina und den einstimmigen Rat seiner
dortigen akademischen Kontakte stützt“, heißt es auf der [2][Webseite des
Komitees].
Vor vier Wochen wurde Hawkings Teilnahme an der Konferenz erstmals
angekündigt. Seitdem, so die britische [3][Tageszeitung „The Guardian“]
wurde er von Boykott-Befürwortern in einer intensiven Kampagne mit Mails
aus Großbritannien und dem Ausland überhäuft. Am Ende, so soll es Hawking
Freunden erzählt haben, folgte er dem Rat palästinensischer Kollegen, die
einmütig dafür plädierten, dass er der Konferenz fernbleiben sollte.
## Costello, Lennox und jetzt Hawking
Hawkings Rückzieher wiederum provozierte wütende Entgegnungen auf
[4][//de-de.facebook.com/pages/Stephen-Hawking/10232774337:Facebook]. Viele
der Kommentatoren machten Anspielungen auf seine physische Gesundheit,
einige bezichtigten ihn des Antisemitismus.
Hawking reiht sich damit in eine wachsende Liste britischer Prominenter
ein, die in der Vergangenheit Einladungen nach Israel ausgeschlagen. Zu
ihnen gehören Elvis Costello, Roger Waters, Brian Eno, Annie Lennox und
Mike Leigh.
Andere britische Prominente wiederum halten einen Boykott von
Veranstaltungen in Israel für falsch. Ian McEwan, der 2011 den so genannten
Jerusalem-Preis entgegennahm, antwortete denen, die das kritisierten: „Wenn
ich nur in Länder fahren würde, mit deren Politik ich übereinstimme, dann
würde ich wahrscheinlich nicht mehr das Bett verlassen...Es ist nicht gut,
wenn man aufhört miteinander zu reden."
Der Vorsitzende der Zukunftskonferenz, Israel Maimon, reagierte
verständnislos auf Hawkings Schritt: „Der akademische Boykott Israels ist
unseres Erachtens schändlich und unangemessen und dies besonders für
jemanden, für den der Geist der Freiheit die Basis seiner humanen und
wissenschaftlichen Mission ist.“
An der für den 18. bis 20. Juni in Jerusalem geplanten Konferenz werden
Diplomaten, Politiker und Wissenschaftler teilnehmen. Als Sprecher
angekündigt sind der britische Ex-Premier Tony Blair, der frühere
US-Präsident Bill Clinton und die amerikanische Sängerin Barbra Streisand.
8 May 2013
## LINKS
[1] http://2013.presidentconf.org.il/en/about/
[2] http://www.bricup.org.uk/
[3] http://www.guardian.co.uk/world/2013/may/08/stephen-hawking-israel-academic…
[4] http://https
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