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# taz.de -- G8-Gipfel in Nordirland: Beim Freihandel sind sie sich einig
> Über Waffenlieferungen nach Syrien herrscht Uneinigkeit beim G8-Gipfel.
> Die USA und Deutschland verdoppeln ihre Hilfe. Zum Abschluss geht es um
> die Bekämpfung von Steuerflucht.
Bild: Der Protest gegen den G8-Gipfel in Nordirland ist ziemlich zurückhaltend
ENNISKILLEN dpa | Die Staats- und Regierungschefs der G8 nehmen sich zum
Abschluss ihres zweitägigen Treffens in Nordirland das Thema Steuerflucht
vor. Großbritanniens Premierminister David Cameron drängt auf eine
gemeinsame Haltung, die Steueroasen zum Austausch von Finanzdaten und zur
Einführung eines Registers zur Eigentümerschaft von Briefkastenfirmen
bewegt.
Russland, die USA, Kanada und in Teilen auch Deutschland sind aus
unterschiedlichsten Gründen skeptisch. Außerdem reden die Acht mit
afrikanischen Staatsmännern und Industriebossen über Themen wie
Armutsbekämpfung.
Zum Abschluss des ersten Gipfeltages am Montag hatten die Staats- und
Regierungschefs die schwierige Syrienfrage erörtert, bei der zwischen
Russland und dem Rest der G8 weiter Uneinigkeit herrscht. Zuvor hatten
US-Präsident Barack Obama und Russlands Staatschef Wladimir Putin bei einem
bilateralen Treffen [1][kaum Annäherung erzielen können].
Immerhin konnten sie den gemeinsamen Nenner finden, dass die Gewalt beendet
und die Chemiewaffen Syriens gesichert werden sollen. Beide Staatsmänner
wollen die Konfliktparteien weiterhin in Genf an den Verhandlungstisch
drängen. „Wir haben alle die Absicht, die Gewalt in Syrien zu beenden, die
Zunahme von Opfern zu stoppen und die Situation friedlich zu lösen“, sagte
Putin. Die USA kündigten an, ihre humanitäre Hilfe für Syrien um 300 auf
800 Millionen Dollar (600 Millionen Euro)zu erhöhen.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte eine Verdoppelung der deutschen
Hilfen für syrische Flüchtlinge an. Noch in diesem Jahr würden die Mittel
um 200 Millionen Euro aufgestockt. Bisher hat Deutschland für die
Versorgung der Flüchtlinge und Vertriebenen des syrischen Bürgerkrieges 190
Millionen Euro bereitgestellt.
Trotz der Meinungsverschiedenheiten zwischen Obama und Putin wurde auf dem
Gipfel auch in der Nacht weiter an einer gemeinsamen Erklärung zu einer
Syrien-Friedenskonferenz gearbeitet. Eine Einigung wurde nicht
ausgeschlossen – allerdings höchstens auf dem Niveau eines kleinen
gemeinsamen Nenners.
## Freihandelsabkommen auf den Weg gebracht
Immerhin war zum Gipfelauftakt am Montag ein greifbarer Erfolg gelungen:
Die Europäische Union und die USA wollen ein Freihandelsabkommen. Die
Verhandlungen dazu sollen bereits im Juli in Washington beginnen, sagte
Obama. Der Startschuss für die größte Freihandelszone der Erde wurde kurz
vor dem Gipfel gegeben.
Die erste Arbeitssitzung am Nachmittag galt der Lage der Weltwirtschaft.
Dabei sei deutlich geworden, dass „es sehr gemeinsame Positionen gibt, was
die gemeinsamen Anstrengungen für Haushaltskonsolidierung und die
Möglichkeiten des Wachstums anbelangt“, sagte Merkel. „Das Wachstum
entsteht natürlich durch solide Finanzen, das Wachstum entsteht durch
Strukturformen.“
Die G8-Staaten sehen die Eurozone angesichts der Schuldenkrise auf dem Weg
der Besserung. In der vorläufigen Abschlusserklärung zur Weltwirtschaft
zeichnet die Gruppe der Acht ein positiveres Bild als noch im Vorjahr.
Die Demonstrationen gegen den G8-Gipfel in Nordirland blieben im Vergleich
zu Vorgänger-Veranstaltungen deutlich kleiner. Am Montag waren nur rund 600
Demonstranten durch die Kleinstadt am Lough Erne gezogen. Einige von ihnen
durchbrachen einen Sperrzaun, zogen sich dann aber nach Aufforderung durch
die Polizei wieder in den zugelassenen Bereich zurück.
18 Jun 2013
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