| # taz.de -- Globaler Fischkonsum: Ein Preis, der zum Himmel stinkt | |
| > Weltweit wächst die Nachfrage nach Fisch, erklärt die | |
| > Welternährungsorganisation. Das hat auch Folgen für deutsche Verbraucher | |
| > – sie müssen mehr zahlen. | |
| Bild: Auf dem Weltmarkt steigen die Preise für viele Fischarten – auch für … | |
| BERLIN taz | Weltweit wird immer mehr Fisch gegessen. Laut der Studie „Food | |
| Outlook“ der Welternährungsorganisation FAO wächst die Nachfrage in | |
| Schwellenländern wie China. Dagegen lasse der Konsum in vielen | |
| wirtschaftlich entwickelteren Staaten nach. | |
| Wegen der gestiegenen Nachfrage erwarten die Autoren des „[1][Biannual | |
| Report on Global Food Markets]“ für 2013 mit 161 Millionen Tonnen | |
| produzierten Fisches einen neuen Rekord. Das wären 4 Millionen Tonnen mehr | |
| als im Vorjahr. Der globale Pro-Kopf-Verbrauch wird wahrscheinlich von 19,2 | |
| Kilogramm in 2012 auf 19,7 Kilogramm in 2013 steigen. | |
| Auffällig ist, wie sich die Fischproduktion in den letzten Jahren verändert | |
| hat. Während der Fischfang nach Angaben der FAO konstant bei um die 90 | |
| Millionen Tonnen verharrt, wächst der Anteil der Aquakultur, der | |
| kontrollierten Aufzucht. 2011 lag er bei 62,7 Millionen Tonnen, 2012 bei | |
| geschätzten 66,5 Millionen Tonnen. Für 2013 werden 70,2 Millionen Tonnen | |
| erwartet. | |
| Der enorme Bedarf wirkt sich auch auf den Weltmarktpreis aus. Laut dem | |
| FAO-Fischpreisindex hat er sich zwischen 2002 und 2013 fast verdoppelt. Für | |
| Fische etwa aus der Aquakultur wie Lachs, Garnelen und Muscheln müssten | |
| Verbraucher deutlich mehr zahlen. Als Gründe nennen die Autoren der Studie | |
| Nachschubprobleme sowie höhere Futterkosten. | |
| ## Trotz Schwankungen - die Fischpreise steigen | |
| „In der Tendenz steigen die Fischpreise auch in Deutschland“, sagt Matthias | |
| Keller vom [2][Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des | |
| Fischgroßhandels]. In den letzten Jahren lag die Steigerungsrate zwischen 4 | |
| und 5 Prozent. Je nach Angebotsform und Fischart könnten die | |
| Preisschwankungen allerdings unterschiedlich ausfallen. | |
| „Der Preis für sogenannte Weißfische wie Kabeljau sind in den letzten | |
| anderthalb Jahren gesunken“, sagt der Geschäftsführer des Fischverbands | |
| ist. Er führt diese Preisentwicklung auf die Erholung der Bestände, | |
| insbesondere des Nordost-Arktischen Kabeljau, zurück. Laut Thün, dem | |
| Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei in | |
| Braunschweig, liefert der Nordost-Arktische Kabeljau „derzeit mehr Ertrag | |
| als alle anderen europäischen Kabeljau- bzw. Dorschbestände zusammen“. | |
| In Deutschland sind laut Keller dagegen die Preise für Hering, Lachs und | |
| Garnelen deutlich in die Höhe gegangen. „Eine Besonderheit ist die | |
| heimische Nordseekrabbe. Ihr Preis ist außerordentlich gestiegen.“ Hätte | |
| man Anfang 2012 im Fischgroßhandel noch 25 Euro pro Kilo gezahlt, seien es | |
| derzeit 40 Euro. „Im Einzelhandel ist der Preis noch höher, je nach | |
| Verkaufskanal.“ | |
| Auch wenn die Preise für bestimmte Fischarten weiter sinken oder konstant | |
| bleiben sollten – der FAO-Fischpreisindex schwankt gelegentlich, steigt | |
| insgesamt aber an. Langfristig müssen sich also auch die deutschen | |
| Verbraucher auf höhere Preise einstellen. | |
| 18 Jul 2013 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.fao.org/news/story/en/item/177837/icode/ | |
| [2] http://www.fischverband.de/index.html | |
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