# taz.de -- NSA-Abstimmung gescheitert: Repräsentanten für Überwachung | |
> Das US-Repräsentantenhaus lehnt die Einschränkung der | |
> Geheimdienstbefugnisse ab. Das Weiße Haus hatte noch bis zum Schluss | |
> Stimmung gegen Vorstoß gemacht. | |
Bild: Immerhin, 205 Abgeordneten im Capitol hat es gedämmert, dass da was nich… | |
WASHINGTON dpa | Der amerikanische Geheimdienst NSA darf die | |
Telefongespräche von US-Bürgern auch künftig im großen Stil überwachen. | |
Nach einer hitzigen Debatte im Repräsentantenhaus scheiterte ein Bündnis | |
aus Abgeordneten beider US-Parteien mit dem Versuch, der Spionage innerhalb | |
der USA straffere Zügel anzulegen. | |
Mit einem knappen Ergebnis von 217 zu 205 Stimmen verfehlte ein Antrag | |
unter Leitung des Republikaners Justin Amash am Mittwoch (Ortszeit) die | |
nötige Mehrheit. | |
Bis zur letzten Minute versuchten Vertreter die US-Regierung und | |
Kongressabgeordnete, den Antrag Amashs und seiner Mitstreiter zu stoppen. | |
Zu wichtig sei das Programm für die nationale Sicherheit, hieß es. Selbst | |
NSA-Direktor Keith Alexander hatte sich bemüht, den Kritikern den Wind aus | |
den Segeln zu nehmen, und hatte mehrere Abgeordnete am Dienstag zu einem | |
sehr kurzfristigen und streng geheimen Treffen eingeladen. | |
„Dieses plumpe Vorgehen ist nicht das Ergebnis eines informierten, offen | |
und wohlerwogenen Prozesses“, ließ der Sprecher des Weißen Hauses, Jay | |
Carney, in einer Mitteilung wissen. „Wir drängen das Repräsentantenhaus | |
dazu, den Änderungsantrag von Amash zurückzuweisen.“ Die Werkzeuge im | |
Anti-Terror-Kampf dürften nicht hastig demontiert werden. | |
Bei einer Mehrheit hätte die neue Regelung für die NSA-Aktivitäten | |
innerhalb des Landes empfindliche Einschnitte bedeutet. So wäre die | |
Überwachung von Telefonaten künftig nur noch bei bereits verdächtigen | |
US-Bürgern erlaubt gewesen. Bei Verstößen hätten der Geheimdienstbehörde | |
Budgetkürzungen gedroht. NSA-Aktionen in Deutschland und anderen Ländern | |
wären nicht betroffen gewesen. | |
Mit seinem Antrag hatte der 33-Jährige Amash das republikanische Lager in | |
den vergangenen Tagen gespalten, aber auch überraschende Unterstützer | |
gefunden. So schlug sich der Republikaner John Conyers, mit 84 Jahren das | |
zweitälteste Mitglieder der Kammer, auf die Seite der NSA-Gegner, obwohl er | |
und Amash im politischen Geschäft selten einer Meinung sind. | |
25 Jul 2013 | |
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