# taz.de -- Kampagne für Wikileaks-Informanten: Friedensnobelpreis für Manning | |
> Unterstützer des US-Soldaten und Whistleblowers Bradley Manning wollen, | |
> dass ihm der Friedensnobelpreis verliehen wird. Sie sammelten dafür | |
> 103.000 Unterschriften. | |
Bild: Die Unterschriften jener Menschen, die den Nobelpreis für Bradley Mannin… | |
OSLO afp | Unterstützer des verurteilten Wikileaks-Informanten und | |
US-Soldaten Bradley Manning haben ihn für den Friedensnobelpreis | |
vorgeschlagen. Eine entsprechende Petition mit 103.000 Unterschriften | |
übergaben die Initiatoren am Montag an das Nobel-Institut in der | |
norwegischen Hauptstadt Oslo. | |
„Keiner hat mehr getan für den Kampf gegen das, was (der US-Bürgerrechtler) | |
Martin Luther King Junior einst als ‘Irrsinn des Militarismus‘ bezeichnet | |
hat als Bradley Manning“, hieß es im Petitionstext. | |
Momentan habe auch niemand den prestigeträchtigen Preis nötiger als der | |
25-jährige Obergefreite, „der im Gefängnis sitzt und mit ständigen | |
Rechtsverfolgungen der US-Regierung überzogen wird“. | |
Manning hatte während seiner Stationierung im Irak zwischen November 2009 | |
und Mai 2010 rund 700.000 Geheimdokumente von Militärrechnern | |
heruntergeladen und der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt. Ein | |
US-Militärgericht sprach ihn vor zwei Wochen schuldig, nun drohen Manning | |
bis zu 90 Jahre Haft. Ihm werden unter anderem Verstöße gegen das | |
Spionage-Gesetz von 1917 und Diebstahl von Armee-Dokumenten vorgeworfen. | |
## Nobel-Institut: Kampagnen beeinflussen nicht die Entscheidung | |
„Wenn man nicht die Wahrheit sagen kann, wird die Verwirklichung des | |
Friedens von einem echten Ziel zum oberflächlichen Lippenbekenntnis“, | |
kritisierte der US-Journalist Norman Solomon, einer der Initiatoren der | |
Petition. | |
Der Empfänger des Friedensnobelpreises wird am 11. Oktober in Oslo bekannt | |
gegeben. Das Nobel-Institut hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach | |
betont, dass derartige Mobilisierungskampagnen keinen Einfluss auf die | |
Entscheidung des Auswahlkomitees hätten. | |
## Prozess: Verteidiger thematisieren Mannings psychische Probleme | |
In der Schlussphase des Prozesses gegen Manning haben seine Anwälte | |
unterdessen herausgestellt, dass Mannings Vorgesetzte dessen soziale und | |
psychische Probleme nicht rechtzeitig erkannt hätten. Die Verteidiger | |
fragten am Montag mehrere ehemalige Vorgesetzte ihres Mandanten, wie sie | |
mit Mannings Wutausbrüchen und seinem labilen psychischen Zustand | |
umgegangen seien. Damit wollten sie offenbar herausarbeiten, dass die | |
Vorgesetzten ihn nicht in den Irak hätten schicken dürfen. | |
Der Kommandeur von Mannings Brigade, David Miller, räumte vor dem | |
Militärgericht in Fort Meade ein, dass seine Einheit mit einem Mangel an | |
Geheimdienstanalysten wie Manning zu kämpfen gehabt habe. Dies habe aber | |
nicht dazu geführt, dass er ungeeignete Kräfte in den Irak geschickt habe. | |
Miller sagte überdies aus, er habe nichts davon gewusst, dass Manning im | |
Irak während eines psychologischen Beratungsgesprächs über einen Tisch | |
gesprungen sei und habe aufgehalten werden müssen. | |
Der Leiter der Geheimdienst-Abteilung von Mannings Brigade, Cliff Clausen, | |
sagte, sein Stellvertreter habe die Einschätzung abgegeben, dass Manning | |
Schwierigkeiten damit habe, „mit Leuten klar zu kommen“. | |
Kompanie-Kommandeur Matthew Freeburg sagte, er sei erstaunt, dass nicht | |
schon strengere disziplinarische Maßnahmen gegen Manning ergriffen worden | |
seien, bevor er beschuldigt worden sei, einen anderen Soldaten angegriffen | |
zu haben. Die Verteidigung verwies überdies auf eine interne Untersuchung | |
der Armee zum Fall Manning, in dem seine Vorgesetzten als „schwach“ | |
eingestuft worden seien. | |
13 Aug 2013 | |
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