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# taz.de -- Neues Hilfspaket für Griechenland: Schäuble sagt, was alle wissen
> Griechenland braucht laut dem Bundesfinanzminister ein drittes
> Hilfsprogramm. Einen weiteren Schuldenschnitt schloss er aber aus. Die
> Opposition sieht darin Wahltaktik.
Bild: Wolfgang Schäuble im griechischen Finanzministerium bei seinem Besuch Mi…
AHRENSBURG rtr | SPD und Grüne haben das öffentliche Eingeständnis von
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, dass Griechenland ein drittes
Hilfspaket seiner Euro-Partner benötigt, als überfällig bezeichnet.
„Schäuble lässt nun doch die Katze aus dem Sack“, sagte der
SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider. Bisher habe der Minister stets
offengelassen, ob Griechenland ein weiteres Hilfsprogramm bekommen solle.
Schäuble sagte jedoch bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ahrensburg bei
Hamburg: „Das ist der Öffentlichkeit auch immer gesagt worden.“ Das jetzige
zweite Milliarden-Hilfsprogramm läuft Ende 2014 aus. „Es wird in
Griechenland noch einmal ein Programm geben müssen“, sagte Schäuble. Es
werde aber keinen zweiten Schuldenschnitt für Griechenland geben. Die
Erfahrungen mit dem ersten seien nicht sonderlich gut gewesen, sagte
Schäuble.
Griechenland brauche nach dem laufenden Hilfsprogramm weitere
Unterstützung, sagte Schäuble. Die Partner würden etwa helfen müssen, dass
die Griechen nicht so hohe Zinsen auf ihre Kredite bezahlen müssten. „Sie
sind noch nicht über den Berg", gab Schäuble zu bedenken. Aber das Land
habe erhebliche Fortschritte gemacht.
Schneider sagte, Schäuble sage allerdings erneut nur die halbe Wahrheit:
„Denn die Zinsen für den laufenden Kredit sind schon fast bei Null, und ein
neuer Kredit wird Griechenland nicht helfen, weil damit nur der
Schuldenstand erhöht wird.“ Ein neues Hilfsprogramm bedeute, dass sich
Griechenland nicht wie geplant ab 2015 wieder am Kapitalmarkt finanzieren
könne.
## Grüne: Schäuble stimmt Schuldenschnitt nach der Wahl zu
Der bisher bekannte Finanzierungsbedarf für 2015 bis 2020 betrage 50
Milliarden Euro: „Wenn Herr Schäuble nun sagt, dass Griechenland ein neues
Programm braucht, dann muss er sagen, was das kosten soll. Die konkreten
Zahlen müssen vor der Wahl auf den Tisch.“
Die Chefhaushälterin der Grünen-Fraktion, Priska Hinz, sagte der
Nachrichtenagentur Reuters: „Der Bundesfinanzminister bricht das nächste
selbst erklärte Tabu.“ Während er noch vor wenigen Tagen die aktuellen
Hilfen als ausreichend bezeichnet habe, reiße er nun die nächste rote Linie
ein. „Er gibt jetzt zu, was Experten des IWF und die Öffentlichkeit schon
längst wussten: Griechenland braucht auch nach 2014 finanzielle Hilfen“,
sagte Hinz.
Nach der Wahl werde Schäuble auch scheibchenweise seine Zustimmung zu einem
zweiten Schuldenschnitt geben: „Den Wählern wird er vor der Wahl aber noch
ein anderes Märchen erzählen.“
20 Aug 2013
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Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
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