# taz.de -- TV-Spots zum Wahlkampf: Menschelnd versus Machtmensch | |
> SPD und CDU starten nun ihre TV-Werbespots. Ein aufmerksam lauschender | |
> Spitzenkandidat steht einer selbstironischen Kanzlerin entgegen. | |
Bild: Die SPD auf Bürgernähe. | |
BERLIN taz | Ob alleinerziehende Mutter, Krankenpfleger oder eine Familie | |
auf dem Campingplatz: Im neuen Werbespot der [1][SPD] darf jeder mal ans | |
Rednerpult. Die SPD auf Bürgernähe. Vor dem Bundestagsrednerpult wünschen | |
die ganz normalen Menschen in ihrer heimischen Umgebung, sei es die | |
Hochhaussiedlung oder der Hafen, Mindestlöhne, bessere Vereinbarkeit von | |
Familie und Beruf, kurz all das, womit die SPD im Wahlkampf wirbt. | |
Die CDU setzt filmisch und mit der parallel startenden zweiten Plakatwelle | |
vor allem auf eins: Angela Merkel. Zu sehen ist während der [2][Spots] nur | |
sie. Die Kanzlerin in einer karg eingerichteten Wohnung, mal auf dem Dach | |
nachdenklich in die – Achtung, Metapher! – von Baustellen durchsetzte | |
Berliner Politskyline schauend. | |
Zu Beginn des Videos ein kleiner Seitenhieb auf eine Äußerung, die ihr vor | |
kurzen reichlich Spott einbrachte: „Oft betreten wir auch Neuland“, so die | |
Kanzlerin. Die Kernbotschaft der ungewöhnlich nahen Aufnahmen aber bleibt: | |
Deutschland ist stark, weil Merkel da ist. | |
Konkret äußert sie sich lediglich zur Eurokrise und mit einer Absage an | |
Steuererhöhungen.Am Montagnachmittag laufen die TV-Werbespots zur Wahl im | |
September an. Jeweils acht Mal zeigen ARD und ZDF die Videos, 140 | |
Ausstrahlungen der CDU und 180 der SPD wird es im Privatfernsehen geben. | |
Dort wird jeweils eine kürzere 30-Sekunden-Version gezeigt. Während Andrea | |
Nahles für die SPD den Film klassisch in der Berliner Zentrale, dem | |
Willy-Brandt-Haus der Öffentlichkeit präsentierte, setzte die CDU glamourös | |
auf eine Vorführung im Berliner Programmkino „Filmkunst 66“. Das sei auch | |
für Generalsekretär Hermann Gröhe, der den Spot vorstellte „ungewohnt.“ | |
Für die Stimmen der Bevölkerung am Rednerpult sind Macher des SPD-Spots | |
etwa 2800 Kilometer durch Deutschland gefahren und sammelten insgesamt vier | |
Stunden Filmmaterial mit Interviews aus der Bevölkerung. Erst ganz zum | |
Schluss erscheint Peer Steinbrück und verspricht, bei diesen Anliegen zu | |
helfen. „Peer Steinbrück wollte ganz bewusst keine inszenierte Kampagne“, | |
so ein Sprecher der SPD. Man wolle herunterkommen von der großen Bühne zu | |
den authetischen Leuten. | |
Gröhe meinte zum Spot der Konkurrenz, er sei interessant, formuliere aber | |
mehr Fragen als Antworten und die geäußerten Sorgen hätten eher die | |
Klangfarbe der Linkspartei. „Ich habe mich gewundert, dass ganz am Schluss | |
nicht Gregor Gysi auftaucht“, so Gröhe bei der Vorführung. Man habe beim | |
eigenen Werbefilm und den Plakaten bewusst auf ganzer Linie auf die | |
Kanzlerin gesetzt. „Merkel ist ein Garant für sichere politische Führung“, | |
so Gröhe. In zwei Wochen wird eine dritte Plakatserie anlaufen. | |
26 Aug 2013 | |
## LINKS | |
[1] http://www.youtube.com/watch?v=n_VBj__W5-Q | |
[2] http://www.youtube.com/watch?v=Mk06yfbXQYg | |
## AUTOREN | |
Anna Kusserow | |
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