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# taz.de -- Irans Außenminister verurteilt Holocaust: Zaghafte Wende in Teheran
> Außenminister Sarif verurteilt das Massaker der Nazis an den Juden. Zuvor
> schon hatte Iran den Hardliner Jalili als Atom-Chefunterhändler abgelöst.
Bild: Setzt nicht mehr nur auf Konfrontation: Irans neuer Präsident Hassan Roh…
TEHERAN/DUBAI afp/rtr/dpa | Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat
die Verbrechen der Nationalsozialisten an den Juden im Zweiten Weltkrieg
verurteilt. „Wir verurteilen das von den Nazis verübte Massaker an den
Juden, und wir verurteilen das von den Zionisten verübte Massaker an den
Palästinensern“, hieß es am Freitag auf der [1][Facebookseite des
iranischen Chefdiplomaten]. Dort veröffentlichte er ein Interview mit dem
Nachrichtenportal Tasnim.
Nach einem Austausch über den Holocaust im Internetportal Twitter befragt,
sagte Sarif demnach, er habe auf die Frage einer Nutzerin geantwortet, die
sich als die Tochter der obersten Demokratin im US-Repräsentantenhaus,
Nancy Pelosi, ausgegeben habe.
Er hatte dort den Juden zum Neujahrstag gratuliert, und Christine Pelosi
antwortete: „Vielen Dank, das neue Jahr wäre noch besser, wenn Sie die
Leugnung des Holocausts durch den Iran beenden würden, Sir.“
Sarif entgegnete darauf, dass der Iran den Holocaust nie geleugnet habe.
Der Mann, der als Leugner des Verbrechens betrachtet worden sei, „ist nun
weg“, schrieb er mit Blick auf den früheren iranischen Präsidenten Mahmud
Ahmadinedschad.
Die jüngst zu Ende gegangene Amtszeit des iranischen Staatschefs war
geprägt von israelfeindlichen Äußerungen. Teheran erkennt die Existenz des
jüdischen Staats offiziell nicht an.
Ahmadinedschads Nachfolger Hassan Rohani ist seit Juni im Amt. Er ließ
seither eine vorsichtige Abkehr von der konfrontativen Politik seines
Vorgängers erkennen.
## Ein kompromissloser Ideologe
Auch im Atomstreit mit dem Westen setzt Präsident Hassan Rohani
offensichtlich auf Entspannung. Ab sofort werde das Außenministerium die
Federführung bei den Gesprächen mit dem Westen über das Atomprogramm seines
Landes übernehmen, zitierte die Nachrichtenagentur Irna Rohani am
Donnerstag.
Damit entzogt er das Thema dem konservativen Hardliner Saeed Jalili, der
seit 2007 Irans Chefunterhändler war und bei den westlichen Ländern als
kompromissloser Ideologe gilt. Mit dem neuen Modus erhofft sich Ruhani ein
Ende des Atomstreits sowie eine Aufhebung der für sein Land schmerzhaften
internationalen Wirtschaftssanktionen.
Atomexperten sagten, der Wechsel könnte auf mehr iranische Flexibilität in
den Gesprächen hindeuten. Gleichwohl sei es wenig wahrscheinlich, dass es
in dem seit Jahren schwelenden Atomstreit ein schnelle Lösung gebe.
6 Sep 2013
## LINKS
[1] http://twitter.com/JZarif
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