| # taz.de -- Syrien-Erklärung der G20: Deutschland unterzeichnet nun doch | |
| > Weil die EU eine Position zu Syrien gefunden hat, stellt sich Deutschland | |
| > hinter die Erklärung vom G20-Gipfel. Obama erläutert Details eines | |
| > möglichen Militärschlags. | |
| Bild: Die EU-Außenminister fordern eine „klare und starke“ Antwort – dam… | |
| VILNIUS/WASHINGTON afp/dpa/ap | Deutschland hat sich nachträglich einer | |
| Erklärung zum Syrien-Konflikt angeschlossen, mit der sich zehn Staaten auf | |
| dem Petersburger G20-Gipfel hinter den Kurs von US-Präsident Barack Obama | |
| gestellt hatten. Dies teilte Bundesaußenminister Guido Westerwelle am | |
| Samstag in Vilnius mit. Deutschland habe abwarten wollen, dass sich die | |
| EU-Außenminister auf eine geschlossene Position einigten, sagte | |
| Außenminister Guido Westerwelle zur Begründung. | |
| Die EU-Außenminister machen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für | |
| den Einsatz von Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung verantwortlich. | |
| Alle derzeit verfügbaren Informationen wiesen auf die Verantwortung des | |
| Regimes hin, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton in Vilnius | |
| (Litauen) nach Beratungen der Minister. An der Diskussion hatte auch | |
| US-Außenminister John Kerry teilgenommen. | |
| Die Außenminister fordern eine „klare und starke“ Antwort auf den Einsatz | |
| von Chemiewaffen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) begrüßte, | |
| dass die „Europäer zu einer sehr entschiedenen, entschlossenen und vor | |
| allen Dingen einstimmigen Haltung gekommen“ seien. „Wir sind der | |
| Überzeugung, dass der Einsatz von Chemiewaffen in keiner Weise von der | |
| internationalen Gemeinschaft toleriert werden kann“, fügte Westerwelle | |
| hinzu. „Deswegen sind wir der Überzeugung, dass es wichtig ist, die | |
| Ergebnisse der Untersuchung der Inspekteure der Vereinten Nationen auch | |
| abzuwarten.“ | |
| ## UN-Bericht abwarten? | |
| Ashton begrüßte im Namen der EU-Außenminister die Ankündigung des | |
| französischen Präsidenten François Hollande, den UN-Bericht über den | |
| Einsatz von Chemiewaffen vor möglichen Militärschlägen gegen Syrien | |
| abzuwarten. Der Bericht soll feststellen, ob es am 21. August nahe der | |
| syrischen Hauptstadt Damaskus zum Einsatz von Giftgas kam. Ob die Regierung | |
| von Präsident Assad dafür verantwortlich ist, wovon viele westliche Staaten | |
| überzeugt sind, wird durch den Bericht nicht geklärt. | |
| „Wir haben die klare Erwartung auch gegenüber unseren amerikanischen | |
| Partnern zum Ausdruck gebracht, dass diesem Beispiel Frankreichs am besten | |
| gefolgt wird“, sagte Westerwelle. „Wir wollen, dass diese | |
| Inspektionsergebnisse (...) auch tatsächlich berücksichtigt werden.“ | |
| Unterdessen hat US-Präsident Obama in seiner wöchentlichen | |
| Rundfunkansprache bei seinen Landsleuten erneut für einen begrenzten | |
| Militärschlag gegen Syrien geworben und gleichzeitig die Details der | |
| Angriffspläne erläutert. Ziel sei vor allem, das Chemiewaffenpotenzial von | |
| Assad zu zerschlagen, erklärte Obama am Samstag. | |
| Mit dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff gegen die eigene Bevölkerung im | |
| August habe das Regime in Damaskus „nicht nur die menschliche Würde direkt | |
| angegriffen“. „Es ist auch eine ernsthafte Bedrohung für unsere nationale | |
| Sicherheit“, betonte Obama, da derartige Waffen auch in die Hände | |
| terroristischer Gruppen fallen könnten, die den USA schaden wollten. | |
| ## Kein neues Irak | |
| Der Militärschlag sei keine „Option mit offenem Ende“, heißt es weiter in | |
| dem vorab verbreiteten Redemanuskript. „Es würde weder ein neues Irak oder | |
| Afghanistan werden“, versuchte er, Bedenken gegen ein mögliches | |
| langfristiges militärisches Engagement der USA zu zerstreuen. „Jede | |
| Militäraktion wäre begrenzt in Zeit und Umfang“, unterstrich der | |
| US-Präsident. Es würden auch keine US-Soldaten „mitten in einem Krieg | |
| anderer Leute“ zu einem Bodeneinsatz kommen. | |
| „Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Wir können uns angesichts | |
| der Bilder, die wir aus Syrien sehen, nicht blind stellen“, begründete | |
| Obama den angestrebten Militärschlag. Gleichzeitig forderte er den Kongress | |
| auf, seinen Plänen zuzustimmen, um sich „für eine Welt einzusetzen, in der | |
| wir leben möchten, eine Welt, die wir unseren Kindern und künftigen | |
| Generationen hinterlassen möchten“. Der US-Kongress entscheidet in der | |
| kommenden Woche über den möglichen begrenzten Angriff gegen Syrien. | |
| 7 Sep 2013 | |
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