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# taz.de -- CO2-Verringerung in USA: Erst einmal tief Luft holen
> Die Umweltschutzbehörde EPA legte einen Entwurf für die Begrenzung des
> CO2-Ausstoßes bei neuen Kraftwerken vor. Bis 2030 soll er halbiert
> werden.
Bild: Schöner leben mit weniger CO2. Hier: Windkraft vor Gaskraftwerk
WASHINGTON afp | Die US-Regierung macht mit den Versprechen von Präsident
Barack Obama im Kampf gegen den Klimawandel ernst: Die Umweltschutzbehörde
EPA legte am Freitag (Ortszeit) einen Entwurf für die Begrenzung des
Kohlendioxidausstoßes bei neuen Kraftwerken vor. Die Regelung sei der
„erste Meilenstein“ bei der Umsetzung von Obamas Klimaschutzplan, erklärte
die Behörde. Erstmals würden damit US-weite Emissionsstandards geschaffen.
Die Vorgaben sollen für Neubauten von Gas- und Kohlekraftwerken gelten. Die
Regelung sieht vor, dass der CO2-Ausstoß künftig maximal 453 Kilogramm pro
Megawattstunde bei größeren Gaskraftwerken und 499 Kilogramm bei kleineren
Gaskraftwerken betragen darf. Für Kohlekraftwerke soll eine Grenze von 499
Kilogramm CO2 pro Megawattstunde gelten. Eine Megawattstunde entspricht
ungefähr der Energie, die 330 Einfamilienhäuser in den USA jede Stunde
verbrauchen.
Die neuen Standards stellen die Industrie vor eine große Herausforderung:
Selbst die modernsten Kohlekraftwerke verschmutzen die Luft derzeit noch
mit etwa 800 Kilogramm Kohlendioxid pro Megawattstunde. Kohle- und
Gaskraftwerke machen zusammen rund ein Drittel aller CO2-Emissionen der USA
aus.
Vor einem endgültigen Beschluss stellt die EPA das Vorhaben noch 60 Tage
lang zur öffentlichen Diskussion. „Diese Standards werden die Innovation
auslösen, die wir brauchen, um die nächste Generation von Kraftwerken zu
bauen“, erklärte EPA-Chefin Gina McCarthy. Ziel sei eine „nachhaltigere,
saubere Energiewirtschaft“.
## Bis 2030 Halbierung des CO2-Ausstoßes geplant
Die US-Handelskammer kritisierte, dass die Grenzwerte de facto zu einem
Baustopp für neue Kohlekraftwerke führen würden. Dies werde höhere
Energiepreise zur Folge haben, das Wirtschaftswachstum schwächen und
Arbeitsplätze kosten. Auch das von der Energiewirtschaft betriebene Edison
Electric Institute warnte vor einem langsameren Ausbau des Kraftwerksparks
und der Stromnetze.
Dagegen begrüßten Umweltschutzorganisationen den Vorstoß. Die
Emissionsstandards seien „ein starkes Signal, dass die Regierung ihre
Befugnisse nutzen wird, um den Klimawandel anzugehen“, erklärte Kevin
Kennedy, Direktor des World Resources Institute. Die Ökonomin Rachel
Cleetus von der Union of Concerned Scientists lobte, die neuen Regeln
ermöglichten es, „bedeutende Ausstoßsenkungen bei existierenden Kraftwerken
zu erreichen“.
Obama hatte Ende Juni im Kampf gegen den Klimawandel eine Reihe von
Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen angekündigt. „Die Frage ist,
ob wir den Mut aufbringen, zu handeln, bevor es zu spät ist“sagte der
Präsident in einer Rede an der Universität Georgetown.
Obama gab als Ziel aus, die Kohlendioxidverschmutzung bis zum Jahr 2030 um
drei Milliarden Tonnen zu verringern. Das entspricht gut der Hälfte des
jährlichen CO2-Ausstoßes des US-Energiesektors. Um eine Blockade von
Klimawandelskeptikern im US-Kongress zu umgehen, will Obama seine Pläne mit
Verordnungen durchsetzen.
22 Sep 2013
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