# taz.de -- Gewalt bei Demos gegen Rechts in Athen: Brandflaschen und Tränengas | |
> Bei einem Protestmarsch gegen Rechtsextremisten ist es in Athen zu | |
> Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Verletzt | |
> wurde niemand. | |
Bild: Tausende Griechen demonstrierten überwiegend friedlich gegen die zunehme… | |
ATHEN dpa | Tausende Menschen haben in zahlreichen griechischen Städten | |
gegen Rassismus und Rechtsextremismus demonstriert. Die zentrale | |
Veranstaltung fand am Mittwochabend in Athen am Platz vor dem Parlament | |
statt. Auslöser der Demonstration war der gewaltsame Tod eines Rappers aus | |
der linken Szene. Ein Rechtsradikaler hat zugegeben, den Musiker in der | |
vergangenen Woche erstochen zu haben. Parallel setzten Staatsbedienstete | |
ihren am Vortag begonnenen Streik fort. Sie protestieren damit gegen | |
geplante Massenentlassungen im öffentlichen Dienst. | |
Auch auf Kreta, in der Hafenstadt Thessaloniki und in zahlreichen anderen | |
Provinzstädten versammelten sich Tausende, wie lokale Radiosender | |
berichteten. Unter den Demonstranten waren zahlreiche Familien und auch | |
Migranten. Zu den Demonstrationen hatten Gewerkschaften und linke Parteien | |
aufgerufen. | |
„Der Faschismus wird nicht von alleine sterben. Zerschlagt ihn“, | |
skandierten die Demonstranten. „Zerschmettert den Faschismus“, hieß es auf | |
Transparenten. Die rassistisch motivierte Gewalt in Griechenland nimmt | |
immer größere Dimensionen an. Zwischen Januar 2012 und April 2013 habe es | |
landesweit 281 Überfälle und Misshandlungen mit rassistischem Hintergrund | |
gegeben, ergab eine Studie der griechischen Ombuds-Behörde. | |
Dabei seien vier Menschen ums Leben gekommen, weitere 400 seien verletzt | |
worden. Hinter vielen dieser Überfälle sollen nach Angaben der Behörde | |
Sympathisanten oder Mitglieder der rechtsradikalen Partei Goldene | |
Morgenröte stecken. Die Rechtsradikalen sind mit 18 von 300 Abgeordneten im | |
Parlament vertreten. | |
Am Abend kam es zu einzelnen Zusammenstößen zwischen der Polizei und einer | |
Gruppe von rund 200 Vermummten im Zentrum Athens. Die Vermummten lösten | |
sich aus der Demonstration und bewegten sich in die Richtung der Büros der | |
rechtsextremistischen Partei. Die Vermummten zündeten Müllcontainer an und | |
schleuderten Steine und einige Brandflaschen auf die Beamten, wie das | |
Fernsehen zeigte. Die Polizei setzte Tränengas ein um die Randalierer | |
auseinander zu treiben. Die Lage beruhigte sich schnell. | |
Von dem zweitägigen Streik der Staatsbediensteten waren Behörden, | |
Universitäten, Renten- und Krankenkassen sowie das Arbeitsamt betroffen. | |
Auch Volksschulen blieben geschlossen. Die Gymnasiallehrer streiken schon | |
seit dem 17. September. Bis Ende 2014 sollen 15.000 Staatsbedienstete | |
entlassen werden, davon 4.000 noch in diesem Jahr. | |
26 Sep 2013 | |
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