Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nobelpreis für Medizin: Preiswürdige Transport-Bläschen
> Der Deutsche Thomas Südhof bekommt den Medizin-Nobelpreis. Er und zwei
> US-Kollegen werden für ihre Forschung über Transportsysteme von Zellen
> geehrt.
Bild: Dr. Thomas Südhof in seinem Labor.
STOCKHOLM afp | Der diesjährige Nobelpreis in Medizin geht an den Deutschen
Thomas Südhof und seine beiden US-Kollegen James Rothman und Randy
Schekman. Die drei Wissenschaftler werden für ihre grundlegenden
Erkenntnisse über Transportsysteme der Zellen ausgezeichnet, wie das
Nobelpreis-Komitee in Stockholm am Montag mitteilte.
Mit seinen beiden US-Kollegen James Rothman und Randy Schekman werde er für
grundlegende Erkenntnisse über die Transportsysteme der Zellen
ausgezeichnet, teilte das Nobelpreis-Komitee in Stockholm am Montag mit.
Die drei Wissenschaftler hätten „das Rätsel gelöst, wie die Zelle ihr
Transportsystem organisiert“.
Alle drei Wissenschaftler forschen an US-Universitäten. Sie bekommen den
Nobelpreis für „ihre Entdeckungen der Mechanismen, die den Vesikeltransport
regulieren, ein wichtiges Transportsystem in unseren Zellen“, heißt es in
der Begründung des Nobelpreis-Komitees. Vesikel sind kleine Bläschen, die
unter anderem Neurotransmitter, wichtige Botenstoffe im Körper,
transportieren. Die Forschungsergebnisse seien von Bedeutung für das
Verständnis einer Reihe von Krankheiten, so etwa neurologische Leiden sowie
Diabetes, schrieb das Komitee.
Schekman entdeckte eine Reihe von Genen, die für den Vesikeltransport
notwendig sind. Rothman entschlüsselte, wie die Vesikel in die richtige
Zelle eindringen, um dort ihre Fracht abzuladen. Südhof entdeckte, welche
Signale die Vesikel dazu bringen, die von ihnen transportierten Stoffe zur
richtigen Zeit am richtigen Ort freizusetzen.
Südhof, der an der US-Eliteuniversität Stanford forscht, wurde 1955 in
Göttingen geboren und studierte in Aachen, Göttingen und in den USA.
Schekman, Jahrgang 1948, forscht seit 1976 an der kalifornischen
Elite-Universität Berkeley. Der 1950 geborene Rothman arbeitet seit 2008 an
der US-Uni Yale.
Die feierliche Preisverleihung findet am 10. Dezember in Stockholm statt.
Das Preisgeld wird zu drei gleichen Teilen an die drei Wissenschaftler
ausgezahlt. Es fällt in diesem Jahr mit insgesamt acht Millionen (925.000
Euro) Kronen deutlich niedriger aus als in den vergangenen Jahren. Seit
2001 hatte es zehn Millionen Kronen betragen, wegen der Wirtschaftskrise im
vergangenen Jahr wurde es aber verringert.
## Nobelpreiswoche gestartet
Vergangenes Jahr war der Medizin-Nobelpreis an die Stammzellenforscher John
B. Gurdon aus Großbritannien und Shinya Yamanaka aus Japan gegangen. Sie
wurden für die Rückprogrammierung reifer Zellen in pluripotente Stammzellen
geehrt - ein Verfahren, das neue Möglichkeit zur Erforschung von
Krankheiten sowie zur Entwicklung von Diagnose- und Therapiemethoden
eröffnet.
Mit der Bekanntgabe des Medizin-Nobelpreises hat der diesjährige Reigen der
Nobelpreise begonnen. Am Dienstag wird die Auszeichnung im Bereich Physik
vergeben, am Mittwoch der Preis für Chemie. Am Donnerstag folgt die
Bekanntgabe des Trägers des Literaturnobelpreises, wie am Montag offiziell
bestätigt wurde. Am Freitag wird der mit besonderer Spannung erwartete
Träger des Friedensnobelpreises verkündet. Am Montag kommender Woche wird
der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften gekürt.
7 Oct 2013
## TAGS
Medizin
Nobelpreis
Nobelpreis
Stammzellen
Bambi
Forschung
Nobelpreis
Nobelpreis
Nobelpreis
Harvard
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nobelpreis für Medizin: Rasterzellen zur Orientierung
Für die Entdeckung des Orientierungssinnes im Gehirn erhalten drei
Neurophysiologen den Nobelpreis für Medizin.
Medizin-Nobelpreis für Hirnforscher-Trio: Das innere Navi hat überzeugt
„Woher wissen wir, wo wir sind?“ Drei Neurowissenschaftler erhalten für
ihre Entdeckung eines hirneigenen „GPS-Systems“ den Medizin-Nobelpreis.
Streit um Stammzell-Studie: Rückruf wird geprüft
Wissenschaftler sprachen schon von einer neuen Ära der Stammzellbiologie.
Doch nun gibt es Zweifel an einer Studie zur Verjüngung von Zellen.
Die Wahrheit: Nobel grüßt der Quark
Nobelpreiswürdig sind nur Leute, von denen man noch nie etwas gehört hat –
und Sachen, die keiner versteht. Das machen die beim Bambi besser!
Ada Lovelace Day: Der weibliche Algorithmus
Sie war die erste Programmierin der Weltgeschichte. Heute soll Ada Lovelace
Frauen Mut machen, sich in Technik und Naturwissenschaften zu behaupten.
Friedensnobelpreis 2013: Chemiewaffen-Gegner ausgezeichnet
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr erneut an eine Institution: die
Organisation für das Verbot von Chemiewaffen, OPCW.
Nobelpreis für Literatur vergeben: Alice Munro ist ausgezeichnet
Der Nobelpreis für Literatur geht 2013 an Alice Munro. Die Kanadierin ist
eine der bekanntesten Autorinnen im anglo-amerikanischen Raum.
Nobelpreis für Chemie: Experimente im Cyberspace
Drei US-Wissenschaftler teilen sich den Chemie-Nobelpreis. Sie haben
Grundlagen für Computerprogramme geschaffen, die das reale Leben abbilden.
„Unehrenhafte“ Wissenschaft: Mäuse, die auf Opern stehen
Die „Ignoble-Nobelpreise“ für abstruse Leistungen in der Wissenschaft sind
verliehen. Mäuseforscher räumten in Medizin und Archäologie ab.
Alternativer Nobelpreis 2011: Wagen, andere Wege zu gehen
Der Alternative Nobelpreis wurde verliehen. Gewonnen haben ihn eine
Menschenrechtsaktivistin, eine NGO und eine Hebamme. Das erste Mal geht ein
Ehrenpreis nach China.
Nobelpreisträgerin über Embryonengesetz: „Man kann Intelligenz nicht einbau…
Die Biologin Christiane Nüsslein-Volhard findet das Embryonenschutzgesetz
kriminell. Es untersage Dinge, die gar nicht möglich sind.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.