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# taz.de -- Streit um Stammzell-Studie: Rückruf wird geprüft
> Wissenschaftler sprachen schon von einer neuen Ära der Stammzellbiologie.
> Doch nun gibt es Zweifel an einer Studie zur Verjüngung von Zellen.
Bild: Stammzellforscherin Haruko Obokata vom Riken-Zentrum in Kobe.
TOKIO dpa | An einer weltweit aufsehenerregenden Arbeit zur Verjüngung von
Zellen sind erhebliche Zweifel aufgekommen. Das Riken-Zentrum für
Entwicklungsbiologie im japanischen Kobe untersucht, ob ein Fachartikel
seiner Forscher zurückgezogen werden soll. Er enthalte Unstimmigkeiten
unter anderem in einigen Darstellungen und Formulierungen.
Die Wissenschaftler aus Japan und den USA hatten Ende Januar im britischen
Fachblatt Nature berichtet, dass sie unter anderem mit Zitronensäure einige
Körperzellen neugeborener Mäuse in eine Art embryonalen Zustand
zurückversetzt hatten. Diese sogenannten STAP-Zellen könnten sich wieder in
nahezu jeden Zelltyp entwickeln, berichtete das Team um die Forscherin
Haruko Obokata vom Riken-Zentrum damals.
Der Co-Autor Teruhiko Wakayama von der Universität Yamanashi erklärte nun
in japanischen Medien: Es sei ratsam, den Forschungsbericht „zurückziehen
und erneut einzureichen, nachdem sichergestellt ist, dass die Daten alle
korrekt sind, und er von niemandem kritisiert wird“.
Ein anderer Co-Autor, Charles Vacanti von der Harvard Medical School,
widersprach dem jedoch in der Zeitung [1][Wall Street Journal] vom Montag.
„Es sind zwar einige Fehler gemacht worden, aber die beeinträchtigten nicht
die Ergebnisse. Basierend auf den Informationen, die ich habe, sehe ich
keinen Grund, warum die Papiere zurückgezogen werden sollten.“
## Auch Nature prüft
Neben dem Riken-Zentrum prüft auch das britische Fachblatt Nature die
Unstimmigkeiten in dem Beitrag. Die japanische Regierung forderte das
Institut auf, dem Vorgang auf den Grund zu gehen und die Ergebnisse der
Öffentlichkeit mitzuteilen.
Die Rückprogrammierung von Körperzellen in einen Zustand, in dem sie sich
wie embryonale Stammzellen zu vielen verschiedenen Gewebetypen entwickeln
können, war zuvor nur mit Hilfe von zugefügten Proteinen oder Genen
gelungen.
Das Verfahren, solche Zellen durch simplen Säurestress zu erzeugen, eröffne
ganz neue Möglichkeiten, um eines Tages patienteneigene Stammzellen zu
erzeugen, kommentierte Austin Smith von der britischen Universität
Cambridge in einem Begleitkommentar des Fachjournals Nature damals.
Man müsse allerdings bedenken, dass die Versuche bisher nur mit
unausgereiften Mäusezellen gemacht wurden. Es bleibe abzuwarten, ob dies
auch bei anderen Organismen gelinge, vor allem beim Menschen.
11 Mar 2014
## LINKS
[1] http://online.wsj.com/news/articles/SB1000142405270230402010457943060024180…
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