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# taz.de -- Stammzellen aus geklonten Embryonen: Klonforscher räumt Fehler ein
> Schlamperei oder mehr? Es gibt Ärger um die in den USA veröffentlichte
> Klon-Studie. Der Studienleiter gibt Fehler zu. Die Ergebnisse seien aber
> nicht gefälscht.
Bild: In seiner Klon-Studie sind Fehler entdeckt worden: Forschungsleiter Shouk…
STUTTGART/KÖLN dpa | Die vor etwa einer Woche [1][veröffentlichte Studie zu
geklonten menschlichen Embryonen] enthält Fehler. Dies räumte der Leiter
der Studie, Shoukhrat Mitalipov, im Gespräch mit der
[2][Wissenschaftszeitschrift Nature] ein. Es handele sich um simple
Flüchtigkeitsfehler in der Darstellung, die aber nicht die Ergebnisse
beeinträchtigten: „Alles ist echt“, betonte der US-Forscher.
Zuvor waren auf der [3][Internetplattform PubPeer] Vorwürfe veröffentlicht
worden, dieselben Aufnahmen und Abbildungen seien zur Dokumentation
unterschiedlicher Experimente verwendet worden. Wissenschaftler können auf
der Plattform anonym Studien erörtern. Der Stammzellforscher [4][Oliver
Brüstle von der Universität Bonn] sagte der [5][Stuttgarter Zeitung: „So
etwas darf grundsätzlich nicht passieren.“]
Der [6][Münsteraner Wissenschaftler Hans Schöler] - ebenfalls ein
renommierter Experte in der Stammzellforschung - [7][sprach im Kölner
Stadt-Anzeiger von einer „Schlamperei“, die ihn äußerst verärgere].
Das Team um [8][Mitalipov hatte nach eigenen Angaben] erstmals menschliche
Klon-Embryonen hergestellt und daraus Stammzellen gewonnen. Diese Zellen
könnten theoretisch in jede beliebige Art von Körperzellen transformiert
werden, [9][berichtete das Team von der Oregon Health & Science University
im Journal Cell]. So könnten künftig einmal kranke oder verletzte Zellen
ersetzt werden.
Die Forscher sprachen selbst von einem Durchbruch. Man sei der Heilung von
Krankheiten wie Parkinson, Multipler Sklerose, Herzkrankheiten oder von
Verletzungen des Rückenmarks deutlich näher gerückt. Für das reproduktive
Klonen, also das Kopieren von Menschen, tauge ihre Methode nicht, betonten
sie bei der Veröffentlichung der Studie.
## „Das war unnötig“
Cell kündigte eine rasche Prüfung der Vorwürfe an. „Das wirft wieder einmal
einen Schatten auf diesen Zweig der Forschung. Das war völlig unnötig“,
sagte Schöler, Direktor des Max-Planck-Instituts für Molekulare Biomedizin
in Münster, dem [10][Kölner Stadt-Anzeiger]. Möglicherweise habe das
Journal die Arbeit zu schnell veröffentlicht.
Die Studie hatte auch deshalb für Aufsehen gesorgt, weil ein ähnlicher
Bericht des [11][südkoreanischen Forschers Hwang Woo Suk aus dem Jahr 2004]
nach kurzer Zeit als Schwindel aufflog.
Wissenschaftler waren daher davon ausgegangen, dass bei der neuen Studie
alle Beteiligten besonders vorsichtig vorgegangen seien. Deutsche Forscher
und Politiker hatten vor einer Woche skeptisch oder empört auf die
Veröffentlichung reagiert. Sie bezweifelten, dass die Methode bei der
Behandlung von Krankheiten helfen könnte und wiesen auch auf ethische
Probleme hin.
24 May 2013
## LINKS
[1] /Stammzellen-aus-geklonten-Embryonen/!116398/
[2] http://www.nature.com/news/stem-cell-cloner-acknowledges-errors-in-groundbr…
[3] http://pubpeer.com/publications/23683578
[4] http://www.meb.uni-bonn.de/rnb/
[5] http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.klonstudie-fehler-im-detail.e617c5…
[6] http://www.mpi-muenster.mpg.de/research/teams/schoeler/index.html
[7] http://www.ksta.de/politik/geklonter-embryo-schwere-vorwuerfe-gegen-klonfor…
[8] http://www.ohsu.edu/xd/about/news_events/news/2013/05-15-ohsu-research-team…
[9] http://www.cell.com/abstract/S0092-8674(13)00571-0
[10] http://www.ksta.de/politik/geklonter-embryo-schwere-vorwuerfe-gegen-klonfo…
[11] http://www.nature.com/news/specials/hwang/index.html
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