# taz.de -- Gespräch zu iranischem Atomprogramm: Dreiphasenplan gegen Uran-Bes… | |
> Die Atommächte im UNO-Sicherheitsrat sowie Deutschland sprechen mit dem | |
> Iran über sein Atomprogramm. Sanktionen werden nicht gelockert. | |
Bild: Der Vorschlag der 5+1 Gruppe: Uran zur Energiegewinnung nutzen | |
GENF taz | Es geht nur mühsam voran: Bei den Verhandlungen über das | |
Teheraner Atomprogramm in Genf hat der Iran zwar in einigen der | |
Hauptstreitpunkte Entgegenkommen angeboten. Aber den Vertretern der USA und | |
der Europäischen Union reichte dies noch nicht aus, um die | |
Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zu lockern. | |
Die zweitägigen Gespräche zwischen dem Iran und den fünf Atommächten im | |
UNO-Sicherheitsrat plus Deutschland (P5+1) hatten am Dienstag begonnen. Sie | |
sollen in wenigen Wochen in Genf fortgesetzt werden, ließ der iranische | |
Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Mittwoch wissen. | |
Sarif hatte seinen Verhandlungspartnern zu Beginn des Treffens am Dienstag | |
einen Dreiphasenplan zur Überwindung des Atomstreits innerhalb eines Jahres | |
vorgelegt. Offiziell ist der Inhalt zwar weiterhin geheim. In | |
Diplomatenkreisen heißt es jedoch, dass sich Teheran bereit erklärt habe, | |
ein – bereits vom Iran unterzeichnetes – Zusatzprotokoll zum | |
Atomwaffensperrvertrag künftig auch umzusetzen. Teheran wolle | |
unangekündigte Verdachtsinspektionen seiner Nuklearanlagen durch die | |
Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) zulassen. Das soll allerdings | |
erst in einer dritten Phase geschehen. | |
Die P5+1 verlangen unter anderem, dass der Iran aufhört, Uran auf 20 | |
Prozent anzureichern. Dazu ist Teheran den Informationen zufolge erst zu | |
einem späteren Zeitpunkt bereit. Gänzlich abgelehnt hat die iranische | |
Delegation die Forderung, all das bereits auf 20 Prozent angereichte Uran – | |
laut der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO sind das rund 190 | |
Kilogramm – ins Ausland zu schaffen. | |
## Uran für Brennstäbe, Bestände unter internationaler Kontrolle | |
Nach dem Vorschlag der P5+1 soll das Uran im Ausland zur Herstellung von | |
Brennstäben dienen, mit denen Iran dann seine Kernkraftwerke zur | |
Energiegewinnung betreiben könnte. | |
Nicht ausgeschlossen wurde die Option einer internationalen Kontrolle | |
dieser Bestände auf iranischem Boden. Auch nicht vom Tisch ist die | |
Möglichkeit, zumindest den Teil des 20-Prozent-Urans, der nicht für einen | |
medizinischen Versuchsreaktor in Teheran benötigt wird, wieder auf den für | |
die nukleare Energiegewinnung ausreichen Anreicherungsgrad von 5 Prozent zu | |
verdünnen. | |
Keine Einigung wurde erzielt über das Verlangen der P5+1, den Bau der | |
Schwerwasseranlage in Arak zu beenden, in der Iran Plutonium für Atomwaffen | |
entwickeln könnte. | |
## Iran soll erst handeln | |
Die Staatengruppe der P5+1 haben bislang in Aussicht gestellt, marginale | |
Sanktionen zu lockern – wie zum Beispiel Reiserestriktionen für iranische | |
Offizielle. Und auch das soll erst erfolgen, nachdem Iran einige der | |
Forderungen der P5+1 konkret umgesetzt hat. | |
Die Lockerung und schließliche Aufhebung relevanter Sanktionen insbesondere | |
im Öl-und Finanzsektor, die die iranische Wirtschaft besonders empfindlich | |
treffen, soll erst beginnen, wenn sämtliche Forderungen erfüllt sind. | |
In einem gestern bekannt gewordenen Schreiben von zehn einflussreichen | |
Mitgliedern des US-Senats an Präsident Barack Obama werden sogar noch | |
weitergehende Forderungen –wie die Einstellung sämtlicher | |
Anreicherungsaktivitäten im Iran – zur Vorbedingung gemacht. Obama braucht | |
die Zustimmung des Senats, wenn er Sanktionen gegen den Iran lockern will. | |
16 Oct 2013 | |
## AUTOREN | |
Andreas Zumach | |
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