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# taz.de -- Gesetzliche Frauenquote: Ein zarter Schritt nach vorn
> Sein Vorstand gehört zu den männlichsten Deutschlands. Jetzt zeigt sich
> Siemens-Chef Kaeser offen für eine gesetzliche Quote.
Bild: Tut sich schwer mit Frauen in Topjobs: Siemens
BERLIN taz | Es ist keine Revolution, aber immerhin eine Bewegung: Als
erster Chef eines DAX-Konzerns hat jetzt
[1][//de.wikipedia.org/wiki/Joe_Kaeser:der neue Siemens-Boss Joe Kaeser]
erklärt, er halte eine gesetzliche Frauenquote in den Führungsetagen der
Unternehmen für denkbar. „Wenn die Unternehmen das nicht selbst schaffen,
sollte man in die Richtung denken, ob man das nicht gesetzlich regelt“,
erklärte Kaeser laut [2][Spiegel Online] auf einem Netzwerktreffen von
Managerinnen in München.
Bisher lehnt die Industrie eine Frauenquote für Führungspositionen strikt
ab. Siemens war sogar zuletzt in die Kritik geraten, weil der Vorstand
künftig wieder rein männlich besetzt wird. Personalvorstand Brigitte Ederer
hat ihren Posten geräumt. Der Vertrag von Vorstandsfrau Barbara Kux,
zuständig für den Einkauf, läuft zum Jahresende aus.
Erst im August war Kaeser, früher Finanzvorstand bei Siemens, an die
Konzernspitze aufgerückt und hatte Peter Löscher ersetzt.
Allerdings kam am Freitag gleich die Relativierung hinterher: Die Äußerung
Kaesers bedeute nicht, dass der Konzern eine gesetzliche Frauenquote
fordere, sagte ein Sprecher des Konzerns der taz. Zunächst sollten die
Unternehmen ihre Quotenziele aus eigener Kraft erreichen.
Monika Schulz-Strelow, Präsidentin des Vereins „Frauen in die
Aufsichtsräte“ (FidAR) sagte der taz, die Äußerung Kaesers sei „mutig“.
„Wir hoffen, dass diese Aussage auch Bestand hat bei den Nachbesetzungen im
eigenen Unternehmen“, so Schulz-Strelow.
## Frauenquote in einer großen Koalition?
Nach einem Index der FidAR sitzen bei Siemens in Aufsichtsrat und Vorstand
nur zu 18 Prozent Frauen, dieser Anteil ist zuletzt sogar gesunken. Zum
Vergleich: Die Deutsche Lufthansa hat in Vorstand und Aufsichtsrat zu 35
Prozent Frauen, dieser Anteil ist zuletzt erheblich gestiegen.
Kaeser erklärte in seiner Rede vor den Top-Managerinnen, dass in
Deutschland nur jeder achte Ingenieur weiblich sei, dies stelle für ein
Technologieunternehmen wie Siemens ein Hauptproblem bei der Suche nach
Führungsnachwuchs dar.
Sylvia Kegel, Vorstandsmitglied im Deutschen Ingenieurinnenbund (dib),
lässt dieses Argument nicht gelten: „Wenn man wirklich eine
Führungsposition mit einer Frau besetzen will, dann sucht man eben solange,
bis man eine Frau gefunden hat“, sagte Kegel der taz. Sie verwies auf die
Deutsche Bahn, wo man auch lange gesucht habe, bis man eine Frau als
Technikvorstand fand.
Bisher gab es nur Selbstverpflichtungen einzelner Unternehmen wie etwa der
Telekom, eine bestimmte Frauenquote in Führungspositionen zu erreichen.
Eine gesetzliche Quote existiert in Deutschland nicht, im Unterschied etwa
zu Norwegen, Frankreich und Spanien.
Die SPD fordert in ihrem Wahlprogramm eine gesetzliche Quote von 40 Prozent
Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen. Die Union hatte im Vorfeld des
Wahlkampfs erklärt, ab dem Jahre 2020 eine Quote von 30 Prozent Frauen in
Aufsichtsräten gesetzlich festlegen zu wollen. Schulz-Strelow sagte, eine
gesetzliche Quote habe in einer großen Koalition eine „größere Chance“ a…
zuvor. Möglicherweise gebe es in einer neuen Regierungskoalition dann einen
Kompromiss bei den Zeitspannen, bis zu dem die Quote kommen soll.
25 Oct 2013
## LINKS
[1] http://https
[2] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/top-management-siemens-chef-kaese…
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Siemens
Frauenquote
Joe Kaeser
Führungspositionen
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Steuererhöhung
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