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# taz.de -- Arbeitsmigranten in Katar: Entrechtet und ausgebeutet
> Viele Einwanderer im Golfstaat werden von ihren Arbeitgebern wie Sklaven
> behandelt. Kritik kommt nun von den UN. Unter anderem wird ein
> Mindestlohn gefordert.
Bild: Arbeiter in Katars Hauptstadt Doha.
DOHA afp | Die Vereinten Nationen haben Katar zur Verbesserung der
Situation von Arbeitsmigranten im Land aufgerufen. „Bei vielen Einwanderern
werden an ihren Arbeitsplätzen die Menschenrechte verletzt, manche erhalten
ihren Lohn nicht, oder ihnen wird weniger gezahlt als vereinbart“, sagte
der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte von Migranten, François
Crépeau, am Sonntag. Er äußerte sich zum Abschluss einer einwöchigen
Inspektion in Katar, das im Jahr 2022 die Fußballweltmeisterschaft
ausrichtet.
Crépeau bezeichnete zudem die Zahl der Unfälle auf den Baustellen in dem
Golfemirat und die oft gefährlichen Arbeitsbedingungen, die zu Verletzungen
und Todesfällen führten, als beunruhigend. Er gestand zwar zu, dass sich
die Behörden um eine Verbesserung der Zustände bemühten, sah jedoch
weiterhin viel Handlungsbedarf. Er forderte insbesondere, dass die
existierenden Gesetze und Regeln schärfer angewandt und überprüft würden.
Weiter empfahl Crépeau die Einführung eines Mindestlohns für alle Bereiche,
einschließlich der Haushaltshilfen. Für deren Schutz sollte ein eigenes
Gesetz verabschiedet werden. Auch dürfe nicht länger akzeptiert werden,
dass Arbeitgeber die Pässe ihrer Angestellten einzögen. Das Kafala-System,
das es Firmen erlaubt, ihren Angestellten den Wechsel des Arbeitgebers oder
das Verlassen des Landes zu verbieten, müsse abgeschafft werden, forderte
der UN-Gesandte.
Nach Angaben Crépeaus hat Katar die höchste Quote an Arbeitsmigranten der
Welt. Demnach sind 88 Prozent der Bewohner ausländischer Herkunft. Das
rohstoffreiche Golfemirat steht seit längerem wegen der Ausbeutung von
Arbeitsmigranten in der Kritik. Praktisch sämtliche Bauvorhaben in dem
boomenden Kleinstaat im Persischen Golf, darunter auch die Fußballstadien
für die Weltmeisterschaft, werden von Migranten aus Südasien und anderen
armen Weltteilen ausgeführt.
10 Nov 2013
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