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# taz.de -- Fußballprofi darf Katar nicht verlassen: Appell an Guardiola und Z…
> Der in Katar festsitzende französische Fußballspieler Zahir Belounis
> bittet ausgerechnet die WM-Lobbyisten, ihm bei der Ausreise zu helfen.
Bild: Auch Fußballprofis unterliegen den menschenfeindlichen Arbeitsbedingunge…
Zahir Belounis, der französische Profifußballer, der nun schon seit
anderthalb Jahren in Katar auf seine Ausreisegenehmigung wartet, hat sich
nun in einem offenen Brief an Pep Guardiola, den Trainer des FC Bayern
München, und an den dreimaligen Weltfußballer Zinedine Zidane gewandt und
um Hilfe gebeten.
Seit Juni 2012 sitzt Belounis mit seiner Familie in Katar fest. Sein
ehemaliger Club El-Jaish, die Mannschaft des katarischen Militärs, weigert
sich, ihm ein Ausreisevisum auszustellen.
Aufgrund des sogenannten Kafala-Systems brauchen migrantische Arbeitnehmer
einen Bürgen sowohl für die Einreise als auch die Ausreise. Eine
Zwickmühle. Denn Belounis steht mit El-Jaish in einem Rechtsstreit über den
ausstehenden Lohn von zwei Jahren, und der Verein nutzt das Ausreisevisum
als Druckmittel gegen ihn.
Dabei hat Belounis sich mittlerweile bereit erklärt, auf einen Teil seines
ihm zustehenden Gehalts zu verzichten.
Im Sommer hatte Belounis bereits am Rande eines Staatsbesuchs den
französischen Präsidenten Hollande um Hilfe gebeten. An seiner Situation
hat sich jedoch bis heute nichts geändert. Ob die Katar-Lobbyisten
Guardiola und Zidane sich der Angelegenheit annehmen werden, bleibt
abzuwarten.
Belounis schreibt: „Ich weiß, dass Sie sich als Botschafter für die
Bewerbung Katars um die Weltmeisterschaft 2022 zur Verfügung gestellt
haben. Sie taten dies mit guten Absichten, aber die Realität ist, dass
Hunderte, vielleicht Tausende Leute hier festsitzen werden, wenn Katar das
System seiner „Ausreisevisa“ nicht abschafft.“
## Verheerende Arbeitsbedingungen
Belounis bezieht nicht nur auf sein persönliches Schicksal: „Ich bitte Sie,
Ihren Einfluss als Fußballbotschafter zu nutzen, um darüber zu sprechen,
was mir und vielen anderen jungen Männern hier in Katar passiert. […]
Dieses System sollte nicht existieren und wir brauchen Leute wie Sie, die
den Sport und sein (gutes) Image lieben, um unseren Stimmen Gehör zu
verschaffen.“
Damit macht Belounis auch auf die Situation der zahlreichen migrantischen
Arbeitskräfte im Land aufmerksam. Über deren verheerende Arbeitsbedingungen
wurde in den letzten Monaten weltweit berichtet, nachdem im Sommer 44
nepalesische Arbeiter auf den WM-Baustellen tödlich verunglückten.
So erhalten beispielsweise die Arbeiter trotz Temperaturen von 50 Grad kein
kostenloses Trinkwasser. Häufig werden die Löhne nicht ausgezahlt, obwohl
die meisten sogar Überstunden leisten.
15 Nov 2013
## AUTOREN
Gerald Mander
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