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# taz.de -- SPD diskutiert ihre Haltung zur Linken: Steinbrück bleibt skeptisch
> Viele prominente SPDler begrüßen eine mögliche Öffnung zur Linkspartei.
> Peer Steinbrück reagiert dagegen verhalten. Die Linke selbst bot sogleich
> Gespräche an.
Bild: Nach links? Nicht mit Peer Steinbrück
BERLIN afp | Die von der SPD geplante Öffnung für neue Koalitionsoptionen
auch mit der Linkspartei sorgt vor dem Bundesparteitag in Leipzig für
Diskussionen. Während sich mehrere SPD-Politiker zustimmend äußerten, riet
der frühere Kanzlerkandidat Peer Steinbrück am Mittwoch zur Zurückhaltung.
Ihren am Donnerstag beginnenden Parteitag will die SPD auch nochmals für
eine Debatte über Ursachen der Niederlage bei der Bundestagswahl nutzen.
Ein Leitantrag, wonach die SPD künftig keine Koalitionen mit anderen
Parteien mehr ausschließen will - außer mit Rechtsextremen - sollte am
Mittwochnachmittag vom Parteivorstand gebilligt und am Donnerstag auf dem
Parteitag beschlossen werden. Generalsekretärin Andrea Nahles hatte den
Entwurf am Dienstag vorgestellt. In dem Text werden auch Bedingungen für
Bündnisse formuliert: eine verlässliche parlamentarische Mehrheit, ein
finanzierbarer Koalitionsvertrag und verantwortungsvolle Außenpolitik.
„Das ist ein vernünftiger Schritt“, sagte der Sprecher des Seeheimer
Kreises der SPD-Rechten, Johannes Kahrs, zu [1][Spiegel Online]. „Damit
signalisieren wir der Linkspartei: Werdet koalitionsfähig, dann seid ihr im
Spiel. Und wir haben eine weitere Machtoption.“
„Wahlen gewinnt die SPD in der Mitte“, warnte SPD-Fraktionschef
Frank-Walter Steinmeier vor einem Linksruck. Auch er begrüßte aber in der
Leipziger Volkszeitung ausdrücklich eine „Stärkung des Profils der SPD und
eine Öffnung für neue Bündnisse“.
## „Keine Pirouetten“
Steinbrück reagierte dagegen kritisch. „Das steht jetzt nicht an“ sagte er
der Passauer Neuen Presse vom Mittwoch. Es wäre besser, wenn die SPD
zunächst beobachten würde, wie sich die Linkspartei in den nächsten Jahren
entwickele. „Das sollten wir abwarten und nicht selbst Pirouetten drehen“,
empfahl er seiner Partei. Im Vordergrund sollten jetzt die Verhandlungen
über die große Koalition stehen.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte der Neuen
Osnabrücker Zeitung vom Mittwoch, die Linke habe sich „in der Vergangenheit
eher fundamentalistisch und wenig sachorientiert gezeigt“. Nur wenn sich
das ändere, „könnte man über eine Zusammenarbeit anders reden als jetzt“.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hob in
Berlin hervor, es gehe nicht um Bündnisse mit der Linken zum jetzigen
Zeitpunkt.
## Gysi will reden
Unterdessen bot Linken-Fraktionschef Gregor Gysi der SPD bereits Gespräche
an. Dabei solle es um die Frage gehen, „wo wollen wir denn eigentlich hin
mit der Gesellschaft“, sagte er im RBB-Inforadio. Gysi begrüßte, dass die
SPD offenbar begriffen habe: „Sie wird uns nicht los.“ Linken-Parteichefin
Katja Kipping bedauerte in der Neuen Osnabrücker Zeitung, dass der Schwenk
der SPD nicht bereit zu dieser Bundestagswahl gekommen sei.
Der Parteilinke und schleswig-holsteinische SPD-Landeschef Ralf Stegner
[2][kündigte in der Welt] eine schonungslose Aufarbeitung der
Wahlniederlage im Bund an. „Wir werden leidenschaftlich debattieren“, sagte
er mit Blick auf den Parteitag. In manchen Regionen habe die SPD
"deprimierend schlecht abgeschnitten".
Zuvor hatte bereits Nahles davor gewarnt, sich um die Ursachenanalyse
„herumzudrücken“ und angekündigt, sie wolle Ursachen des schlechten
Abschneidens „offensiv ansprechen“. Ansonsten ist ein zentraler Gegenstand
des Parteitags die Neuwahl der Führungspitze am Donnerstag und Freitag.
13 Nov 2013
## LINKS
[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-seeheimer-kreis-stuetzt-annae…
[2] http://www.welt.de/politik/deutschland/article121827915/Man-muss-merken-das…
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