| # taz.de -- Lohnspanne in Deutschland: Der Chef verdient 170-mal mehr | |
| > Großunternehmen sollen das Verhältnis der Löhne von Vorständen und | |
| > normalen Mitarbeitern veröffentlichen. Das planen Union und SPD. | |
| Bild: Der Vorstand bekommt 170-mal mehr als sie: VW-Arbeiter in Wolfsburg. | |
| FREIBURG taz | Auch in Deutschland soll eine allzu [1][große Spreizung | |
| zwischen Top- und Normalverdienern] verhindert werden. Dazu haben Union und | |
| SPD in den laufenden Koalitionsverhandlungen eine Transparenzregel | |
| vereinbart. Danach müssen Unternehmen künftig das Verhältnis von normalen | |
| Löhnen zu Vorstandsbezügen veröffentlichen. Ein feste Grenze wie bei der | |
| Schweizer 1:12-Initiative ist aber nicht vorgesehen. | |
| Im Jahr 2011 verdienten die Vorstände der deutschen DAX-30-Konzerne im | |
| Mittel 53 Mal so viel wie durchschnittliche Beschäftigte ihrer Firma. Das | |
| ergab eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Die größten | |
| Unterschiede gab es demnach bei Volkswagen. Dort hätten die | |
| Vorstandsmitglieder 170 Mal so viel erhalten wie ein durchschnittlicher | |
| Beschäftigter. Bei den meisten DAX-Konzernen lag das Verhältnis zwischen | |
| 1:30 und 1:90. | |
| In der deutschen Politik ist die Höhe der Vorstandsvergütung schon seit | |
| Jahren ein Thema. Bisher versuchte der Bundestag allerdings nur indirekt zu | |
| steuern. So beschloss die rot-grüne Koalition das | |
| Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetz. Danach müssen börsennotierte | |
| Unternehmen den Verdienst ihrer Vorstände im Jahresabschluss | |
| veröffentlichen. Die Summen können dann zentral in einem Register | |
| recherchiert werden. | |
| Die vorige große Koalition beschloss 2009 das Gesetz zur Angemessenheit der | |
| Vorstandsvergütung. Danach müssen die Vorstandsbezüge im Plenum des | |
| Aufsichtsrats beschlossen werden. Die bis dahin übliche Aushandlung in | |
| kleinen Ausschüssen genügt nicht mehr. Die Aufsichtsräte sollen auch | |
| persönlich haften, wenn sie unangemessen hohe Vergütungen absegnen. | |
| Union und SPD haben nun zwei weitere Maßnahmen verabredet. So sollen | |
| künftig auch die Aktionäre in der Hauptversammlung den Vorstandsbezügen | |
| zustimmen. Das hatten Anfang des Jahres Union und FDP schon im Bundestag | |
| beschlossen. Der rot-grün dominierte Bundesrat blockierte vor der | |
| Bundestagswahl jedoch ein Inkrafttreten. | |
| Auf Druck der SPD kommt nun hinzu, dass der Aufsichtsrat von | |
| börsennotierten Unternehmen ein Maximalverhältnis von Vorstandsbezügen und | |
| durchschnittlichem Arbeitnehmergehalt festlegen soll. „Die Veröffentlichung | |
| dieses Verhältnisses wird zu einer gewissen Zurückhaltung führen“, hofft | |
| die SPD-Verhandlungsführerin, Angela Kolb, Justizministerin in | |
| Sachsen-Anhalt. | |
| 23 Nov 2013 | |
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| ## AUTOREN | |
| Christian Rath | |
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