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# taz.de -- Trotz der Katastrophe von Fukushima: Japan hält an Atomenergie fest
> Um seinen CO2-Ausstoß um 3,8 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken,
> will Japan weiter Atomstrom produzieren. So will es ein Energieplan der
> Regierung.
Bild: Medienvertreter in Schutzkleidung im AKW Fukushima Dai-ichi
TOKIO dpa | Ungeachtet der Atomkatastrophe von Fukushima will Japan vorerst
an der Atomenergie festhalten. Die laufenden Beratungen eines mit der
Ausarbeitung eines langfristigen Energieplans befassten
Regierungsausschusses steuerten auf die Erkenntnis zu, dass Atomenergie
eine wichtige Stromquelle sei und weiter genutzt werden sollte, sagte
Industrieminister Toshimitsu Motegi am Freitag.
Der Ausschuss werde seinen Entwurf vermutlich Mitte des Monats vorlegen.
Das Kabinett will im Januar darüber beschließen. Ministerpräsident Shinzo
Abe hatte deutlich gemacht, den von der Vorgängerregierung anvisierten
Atomausstieg für hinfällig zu erklären.
Vor der Atomkatastrophe in Fukushima in Folge des schweren Erdbebens und
Tsunamis vom 11. März 2011 deckte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt
rund ein Drittel ihres Strombedarfs mit Atomkraftwerken ab. Derzeit sind
sämtliche AKW aus Sicherheits- und Wartungsgründen abgeschaltet. Zum
Ausgleich wurden Wärmekraftwerke hochgefahren, weswegen Japan für viel Geld
Gas, Öl und Kohle importieren muss. Vor diesem Hintergrund hatte Japan
kürzlich sein Ziel, den CO2-Ausstoß um 25 Prozent unter den Wert von 1990
zu senken, über Bord geworfen. Kritiker übten scharfe Kritik.
Nun soll der Ausstoß bis 2020 um 3,8 Prozent unter das Niveau von 2005
gedrückt werden. Damit würde der Ausstoß von Treibhausgasen gegenüber 1990
sogar um drei Prozent steigen. Experten erwarten, dass Japans
Stromversorgung auch zukünftig auf einem Mix aus Atomkraft, fossilen
Energieträgern sowie erneuerbaren Energien basieren wird.
Welchen Anteil die Atomkraft dabei künftig spielen wird, sei derzeit jedoch
schwer zu sagen, sagte Motegi. Am Versprechen seiner Regierung, die
Abhängigkeit von der Atomkraft zu senken, habe sich aber nichts geändert.
Bevor Atomreaktoren in Japan wieder hochgefahren werden können, müssen sie
neue verschärfte Sicherheitsauflagen erfüllen.
6 Dec 2013
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CO2-Emissionen
Fukushima
Japan
Atomenergie
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Fukushima
Japan
Schwerpunkt Atomkraft
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