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# taz.de -- Rundfunkbeitrag soll sinken: Mehr sollen weniger bezahlen
> Über den neuen Rundfunkbeitrag haben die Öffentlich-Rechtlichen mehr Geld
> eingenommen. Deshalb empfehlen Experten, die Abgabe um 73 Cent im Monat
> zu senken.
Bild: Jeden Cent wert: öffentlich-rechtliches Fernsehen.
MAINZ dpa | Der Rundfunkbeitrag kann ab 2015 um 73 Cent im Monat sinken.
Das schlägt die Expertenkommission KEF vor. ARD, ZDF und Deutschlandradio
werden einem Bericht der KEF zufolge bis 2016 mit dem neuen Beitragsmodell
rund 1,15 Milliarden Euro mehr einnehmen als von den Anstalten benötigt.
Die Kommission empfahl am Mittwoch in Mainz, die Hälfte dieser zusätzlichen
Erträge zur Senkung des Beitrags einzusetzen. Er soll im Monat von 17,98
Euro auf 17,25 Euro sinken. Dies könnte frühestens zum 1. Januar 2015
gelten - und dann bis Ende 2016. Die Länder haben darüber zu entscheiden.
Es wäre die erste Senkung der Abgabe seit Bestehen der
Öffentlich-Rechtlichen.
Wegen der Umstellung der Rundfunkgebühr pro Gerät auf den Rundfunkbeitrag
pro Haushalt zum 1. Januar 2013 ist deutlich mehr Geld in die Kassen
geflossen als zur Deckung des Finanzbedarfs nötig. Das Plus kommt nach
Angaben der KEF - der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der
Rundfunkanstalten - zum einen zustande, weil es mehr beitragspflichtige
Wohnungen gibt.
Die Experten erwarten mit Blick auf einen Abgleich von Daten der Meldeämter
noch mehr Zuwachs, da es wesentlich mehr Anmeldungen gebe als erwartet.
Auch von der Wirtschaft rechnet die KEF mit mehr Geld. Unternehmen mit
vielen Betriebsstätten und Filialen, aber auch Kommunen und Kirchen hatten
sich über das neue System beschwert. Dazu laufen auch Klagen.
## Mehr als 30 Milliarden Euro in drei Jahren
Mit einer Beitragssenkung würden die Öffentlich-Rechtlichen nicht weniger
Geld erhalten als ursprünglich vorgesehen. Die KEF empfahl dringend, die
andere Hälfte der Zusatzerträge zurückzulegen und damit einen möglichen
Anstieg des Rundfunkbeitrags ab 2017 aufzufangen. Weil die Länder das neue
System unter die Lupe nehmen, könne dies zu veränderten Erträgen führen.
Die Experten gehen davon aus, dass die Öffentlich-Rechtlichen von 2013 bis
2016 - das ist die laufende Gebührenperiode - etwa 30,81 Milliarden Euro
einnehmen. Die Kommission schickte ihre Berechnungn am Mittwoch an die
öffentlich-rechtlichen Sender. Sie werden mit den Anstalten und den
Bundesländern darüber beraten. Der Rundfunkstaatsvertrag müsste für eine
Beitragssenkung entsprechend geändert werden.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach sich
am Mittwoch für eine Reduzierung des Beitrags aus. Sie empfahl gemeinsam
mit Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) außerdem, den Ausgleich
von Ungerechtigkeiten im System zu prüfen. Sachsen hatte sich für eine
schrittweise Reduzierung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen - in einer
ersten Stufe um 50 Cent pro Monat. Dreyer ist Vorsitzende der
Rundfunkkommission der Länder.
Die KEF legt fest, wieviel Geld die öffentlich-rechtlichen Sender brauchen
und schlägt der Politik vor, wie hoch der Monatsbeitrag ausfallen sollte.
18 Dec 2013
## TAGS
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