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# taz.de -- Persönliches Statement von Hitzlsperger: „Das ist eine Selbstver…
> In einer Videobotschaft sagt der Ex-Nationalspieler, Profifußball und
> Homosexualität schließe sich nicht aus. Notwendig sei eine Debatte über
> die Lage in Russland.
MÜNCHEN afp | Ex-Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat in der
Nacht zum Donnerstag eine längere Erklärung über sein Coming out als
Homosexueller herausgegeben. „Profisport und Homosexualität schließen sich
nicht aus, davon bin ich überzeugt“, [1][heißt es in der Erklärung], die
kurz nach Mitternacht von Hitzlspergers Medienberater Pietro Nuvoloni
veröffentlicht wurde. [2][Dem Londoner Guardian sagte Hitzlsperger, eine
Debatte über die Lage in Russland sei erforderlich].
Hitzlsperger äußerte die Hoffnung, er werde mit seinem Schritt an die
Öffentlichkeit „jungen Spielern und Profisportlern Mut machen“. Jeder
Mensch solle so leben dürfen, dass er „wegen seiner Herkunft, Hautfarbe,
sexuellen Neigung oder Religion keine Angst haben muss diskriminiert zu
werden“, erklärte der 31-Jährige. „Das verstehe ich nicht als politisches
Statement, sondern als Selbstverständlichkeit.“
Er wünsche sich, dass „die öffentliche Diskussion jetzt wieder ein Stück
weiterkommt“. Die „Fußballszene“ begreife sich „in Teilen immer noch a…
Machowelt“, beklagte Hitzlsperger. Das Bild eines schwulen Spielers werde
„von Klischees und Vorurteilen geprägt“, die Realität sehe indes „anders
aus“.
Hitzlsperger betonte in der Videobotschaft, dass es für ihn selbst und
seine Familie unwichtig sei, dass er gerade jetzt an die Öffentlichkeit
gehe. „Wichtig ist es nur für die Leute, die homophob sind, andere
ausgrenzen aufgrund ihrer Sexualität – und die sollen wissen: Sie haben
jetzt einen Gegner mehr.“
Gegen die Diskriminierung von Minderheiten, ob sexueller oder anderer,
müsse etwas unternommen werden, sagte Hitzlsperger dem Guardian, der ihn
auf die bevorstehenden Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi
ansprach. Er sei „neugierig“ zu sehen, was bei den Olympischen Spielen in
Russland geschehen werde, sagte Hitzlsperger. Jedenfalls habe er nichts
dagegen, dass sein Coming out auch im Zusammenhang mit den Olympischen
Spielen diskutiert werde.
Das russische Parlament verabschiedete im Juni ein Gesetz, das die
Propagierung der Homosexualität in Gegenwart von Minderjährigen unter
Strafe stellt. Schwulen und Lesben kämpfen in der konservativen russischen
Gesellschaft mit vielfachen Erscheinungsformen von diskriminierender
Behandlung.
Hitzlspergers Coming out wurde am Mittwoch über ein Gespräch mit der
Wochenzeitung Die Zeit publik. Der Fußballer spielte in der Jugend für den
FC Bayern München, 2000 wechselte er zum englischen Premier-League-Verein
Aston Villa. Danach war er unter anderem Kapitän des VfB Stuttgart, spielte
in England und Italien. Für die deutsche Nationalmannschaft lief der
Mittelfeldspieler zwischen 2004 und 2010 insgesamt 52 Mal auf. Vor vier
Monaten zog sich Hitzlsperger aus dem öffentlichen Leben als Fußballprofi
zurück.
Es gibt nur wenige international bekannte Sportler, die ihre Homosexualität
publik gemacht haben. Dazu zählen der Wasserspringer Greg Louganis, der
Basketballspieler John Amaechi und die Tennisspielerin Martina Navratilova.
9 Jan 2014
## LINKS
[1] http://www.thomas-hitzlsperger.de/pdf/statement_de.pdf
[2] http://www.theguardian.com/football/2014/jan/08/thomas-hitzlsperger-gay-foo…
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