# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch? | |
> Frankreichs Präsident stolpert in eine entskrupelte Presse, Obama kann | |
> man nicht wiederwählen, und Kevin Großkreutz wird Unrecht angetan. | |
Bild: Aufbauschen mit Barack. | |
Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche? | |
Friedrich Küppersbusch: Präsident Obama findet im ZDF-Interview die | |
NSA-Affäre „sensationell aufgebauscht“ | |
Und was wird besser in dieser? | |
ZDF ersetzt „Wetten, dass ..?“ durch die neue Show „Sensationell abbausch… | |
mit Barack“; es gibt Gespräche mit Leuten, die davon nichts wissen, und | |
zwischendurch Spielrunden, in denen Obama ganz viel Vertrauen | |
zurückgewinnen muss. | |
Erst wurde François Hollandes Affäre publik, dann verabschiedet sich seine | |
Ehefrau ins Krankenhaus. Dabei muss sich der Präsident auch um seine dritte | |
Liebe kümmern: Frankreich. Wie schafft er das? | |
Schlechtes Timing. Frankreichs Medien haben lange einen Komment verfolgt, | |
Privates privat sein zu lassen – was es seit Strauß-Kahn nicht mehr ist. | |
Hollande stolpert in eine entskrupelte Presse. Ein Teil der Magie von Kohl | |
oder Merkel ist die überzeugende Ausstrahlung: Ihre größtmögliche | |
Annäherung an sexuelle Ekstase ist der Abend der Wiederwahl. | |
Was macht französische Präsidenten eigentlich so irre attraktiv? | |
Für mich jetzt eher weniger. | |
Vor Freude weinen konnte diese Woche Cristiano Ronaldo. Er wurde zum | |
zweiten Mal in seiner Karriere zum Weltfußballer des Jahres gekürt. Hat er | |
das verdient? | |
Es ist bitteres Unrecht an Kevin Großkreutz. Auch und gerade vom | |
frisurästhetischen Standpunkt aus. Immerhin kann man am Beispiel Ronaldo | |
auch der jungen Generation erklären, was das schöne alte Wort „Geck“ | |
bedeutet, das spricht für ihn. | |
Während wir im viel zu warmen Winter durch die Pfützen tapern, kollabieren | |
die Sportler bei den Australian Open im viel zu heißen Sommer. Jetzt ist | |
die Klimaerwärmung aber wirklich nicht mehr wegzudiskutieren, oder? | |
Ich könnte auf Knien die Schneeglöckchen aus der Scholle meditieren, denn | |
wenn sie kommen, kommt kein Winter mehr. Neulich waren an einem strahlenden | |
Vorfrühlingstag die Dortmunder Straßen ohne einen Tropfen Regen patschnass; | |
da hatte im Amt jemand entschieden, dass man auch mal anlasslos die Gegend | |
würzen respektive Streusalz loswerden könnte. Also: Kein Winter ist die | |
Belohnung für die Sibirienjahre kürzlich, oder der Trost für Kälte voraus. | |
Wer Kinder hat, ist laut einer Bertelsmann-Studie der Verlierer | |
beziehungsweise die Verliererin des deutschen Rentensystems. Und eine | |
US-Studie fand heraus, dass Eltern keineswegs glücklicher seien als | |
Kinderlose. Wieso sollen wir trotzdem noch Nachwuchs zeugen? | |
Das rechne ich mal zu den Auftaktniederlagen der GroKo: Gegen Ende der | |
letzten Legislatur waren sogar Großkonservative wie Volker Kauder so weit, | |
für die Zukunft vom „Familiensplitting“ zu sprechen. Also endlich | |
Steuervorteile von der auch kinderlosen Ehe zu trennen und allen Arten von | |
Familien zuzuwenden. Das Thema ist mit der Wahl verschwunden. | |
Apropos Kinder: Verteidigungsministerin von der Leyen kämpft für mehr | |
Familienfreundlichkeit. Kinder, Karriere, Knarre – ist das die Zukunft der | |
Truppe? | |
Die Gesellschaft braucht eine Grundsatzdebatte über die Vereinbarkeit von | |
Krieg und Familie. | |
„Sozialtourismus“ ist das Unwort des Jahres. Nun ja. Was wäre ihr Vorschlag | |
gewesen? | |
„Armutsflüchtlinge“. Es ist einen Grad fieser, weil es gebräuchlicher ist, | |
sein Irrsinn bis in die Nachrichtensprache als seriös durchgewunken wird. | |
Das No-Spy-Abkommen zwischen den USA und Deutschland ist gescheitert und | |
damit der erhoffte Verzicht auf Spionage. Sollten wir die Interviews mit | |
Ihnen in Zukunft in einer Geheimsprache führen? | |
Solange ich US-Präsident bin, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Das | |
sollte so auch in alle Bundesgesetze übernommen werden. Die | |
Charme-Offensive Obamas umtänzelt den Generalbass „Ich hab Dich wirklich | |
lieb, aber feste Zusagen – das geht zu weit“. Dumm nur, dass man ansatzlos | |
glauben möchte: Jeder andere Präsident würde mit dieser Spitzelmaschinerie | |
noch viel übleren Unsinn treiben. Und Obama kann man nicht wiederwählen. | |
Die ehemalige Chefredakteurin der taz, Bascha Mika, feierte ihren 60. | |
Geburtstag, das „RTL Nachtjournal“ seinen 20. Wollen sie gratulieren? | |
Bascha wird immer wieder Anlass für Glückwünsche schaffen. Das sei dem | |
Nachtjournal gewünscht. | |
Und was machen die Borussen? | |
Für uns ist das völlig okay, wenn ein verdienter Spieler seine Karriere bei | |
einem mittelmäßigen Club ausklingen lässt (Lewandowski, Götze). | |
FRAGEN: FMP | |
19 Jan 2014 | |
## AUTOREN | |
Friedrich Küppersbusch | |
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