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# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> In der Ukraine laufen coole Moves, Whatsapp heißt jetzt Gestapp, Wetten,
> dass..? unter 6 Millionen, und das Wulff-Theater gefällt niemandem mehr.
Bild: Brachten „Wetten, dass...?" auf unter 6 Millionen: Christian Rach (v. l…
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?
Friedrich Küppersbusch: Wetten, dass..? unter 6 Millionen. Christian
Lindner macht sich schon mal warm.
Was wird besser in dieser?
Noch nie haben so viele Zuschauer so wenige deutsche Siege bei Olympia
gesehen. Das gibt wertvolle Anregungen für’s TV-Programm.
Der neue Bundeslandwirtschaftsminister heißt Christian Schmidt. Was
qualifiziert den CSU-Mann für diesen Posten, außer seiner fränkische
Herkunft?
Schmidt fiel als Verteidigungs-Staatssekretär auf, als er seinen Chef
Guttenberg verteidigte. Zudem engagierte er sich, NS-Jagdfliegeridol
Mölders in der Bundeswehr als Namenspatron und Vorbild zu ehren. Auch die
Initiative „Lachen helfen“ deutscher Soldaten für Kinder in den Gebieten
ihrer Kampfeinsätze erfreute sich seiner Unterstützung. Insgesamt also darf
sein Wechsel ins Rübenamt mit der Entschärfung anderer Weltkriegsbomben
verglichen werden.
Facebook übernimmt den Messagingdienst Whatsapp. Haben Sie Angst um die
Daten Ihrer Kinder?
„Jemand hat euch gerade für 42 US-$ pro Nase gekauft“ könnte auch
bedenkenlose Whatsapper überraschen, also Kaufpreis 19 Mrd. geteilt durch
450 Mio. Nutzer gleich Kopfgeld. Whatsapp speichert routinemäßig das
komplette Adressverzeichnis benutzter Telefongeräte, man bezahlt den Dienst
also mit eigenen und den Daten seines Bekanntenkreises. Um mal eine hübsche
Formulierung für Diebstahl zu wählen.
Wenn der deutsche Datenschutz schon nicht greift, sollte man vielleicht
über’s Namensrecht die Bezeichnung Gestapp erzwingen. Und Orwell wegen
Verharmlosung aus dem Lehrplan streichen; er hat den Kommerz und die
Freiwilligkeit heillos unterschätzt.
Die Olympischen Spiele von Sotschi sind am Sonntag zu Ende gegangen.Werden
Sie die Putin-Spiele vermissen?
Cooler Move, die Lage in der Ukraine hin zum Olympiafinale zu eskalieren.
Putin saß mit zusammengenähten Fäustlingen auf der Sporttribüne und der
vereinte Westen annektiert während dessen friedlich seinen Vorgarten. Was
wäre hier eigentlich los, wenn die Russen während Olympischer Spiele in den
USA sagen wir mal Kuba umbauen?
Taugt Vitali Klitschko für einen Ministerposten?
Wäre originell, die Ukrainer dürften, nur zur Abwechslung, mal irgend eine
Entscheidung selber treffen. Etwa diese.
Im Prozess gegen Exbundespräsident Wulff will die Staatsanwaltschaft in die
Verlängerung gehen. Wurde der Mann nicht schon genug gequält?
In seinem erlernten Beruf als politischer Lieblingsschwiegersohn ist Wulff
ruiniert, und es sieht irreparabel aus. Die Staatsanwaltschaft klingt wie
der Trainer der unterlegenen Mannschaft, der unsouverän den Schiri
kritisiert. Wulff war von einer bisher ungekannten Medienkamarilla
politisch totgehetzt worden, und der Versuch, das nun juristisch abzubilden
oder zu kanalisieren geht eben so aus: Freispruch, Wulff ruiniert, Justiz
blamiert, Publikum unzufrieden.
Der Bundestag erhöht sich selbst die Diäten. Wann haben Sie sich das Gehalt
zuletzt erhöht?
2008. Das „Diäten-Urteil“ des Verfassungsgerichts von 1975 verpflichtet die
Abgeordneten dazu, „vor den Augen der Öffentlichkeit“ die Höhe ihres
Einkommens zu bestimmen, eine automatische Anhebung der Diäten, etwa
gekoppelt an die Einkommensentwicklung, wurde ausdrücklich ausgeschlossen.
Diese Woche entschied die GroKo: Ab 2016 werden die Diäten automatisch an
die Einkommensentwicklung gekoppelt. Die GroKo bricht Verfassungsrecht. Man
wird wahrscheinlich nicht als Liebling des Jahres im Bundestagsrestaurant
ausgehängt, doch, irgendein Abgeordneter sollte den Mut finden, zu klagen.
In der Schweiz dürfen Polizisten seit Neuestem Ausdrücke wie „Sauausländer…
und „Drecksasylant“ benutzen. Diese Wörter seien nicht diskriminierend,
sondern lediglich eine „Beschimpfung“. Verstehen Sie diese Schweizerische
Dialektik?
Ja, nach Auffassung des Drecksgerichts stellt sein Sauurteil klar, dass
„Dreck“ und „Sau“ keine Angriffe auf die Menschenwürde und im deutschen
Sprachraum üblich seien. Laut Urteilsbegründung müsse man schon „schwarze
Sau“ oder „Drecksjugo“ sagen, um ein auch Schweizer Ansprüchen genügend…
Hochleistungsrassist zu sein.
Und was machen die Borussen?
Die Initiative „Am Borsigplatz geboren“ hat 220.000 € crowdgefunded, um d…
gleichnamigen Film über die 18 Gründer des BVB produzieren zu können.
23 Feb 2014
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
## TAGS
Ukraine
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